30.10.2012
Grenzübertritt nach Laos
Luang Nam Tha |
Die Einreise ins Land der "Million Elefanten" verläuft problemlos (siehe Informatives) und wir wissen schon fast nicht mehr, wie man sich ohne Guide verhalten muss. Ein gutes Gefühl, so wieder ganz ohne Schatten durch die Gegend zu kurven. Wir sind nun endlich wieder auf uns selbst gestellt. Etwas verunsichert über das einfache Prozedere, wagen wir die ersten Meter im neuen Territorium - beim letzten Mal war es in Kasachstan so einfach und das kostete uns beim Verlassen des Landes eine Busse, weil es eben doch nicht so einfach war. Sei's drum, wir finden es zur gegebenen Zeit schon noch heraus.
Der erste Eindruck von den Laoten ist sehr angenehm, so sprechen uns die meisten in recht gutem Englisch an und das ist eine deutliche Erleichterung im Vergleich zu China - wir können wieder relativ normal kommunizieren. Alle sind freundlich und halt etwas mehr relaxed. Hier verticken auch die Polizisten Versicherungspolicen, hoffentlich Versicherungsagenten keine Strafzettel...
Allerdings ist das Grenzdorf Boten ein eher trauriger Empfang, zeugt es von einem vermutlich fehlgeschlagenen regionalen Förderungsprogramm für Raumplanung. Ein Projekt auf dem Reisbrett geplant und umgesetzt, ohne dass die entsprechende Nachfrage nach Büroraum und Kleingewerbe vorhanden ist. So ist der Grossteil der vielen Neubauten leerstehend und teilweise schon wieder am Zerfallen - das ist sonst eher die Handlungsweise der Chinesen...
Da der hiesige Banker sich gerade in der Öffentlichkeit die Zehennägel schneidet, verlassen wir uns gerne auf den Hinweis des Lonely Planets, vis-à-vis von der Bank in einem kleinen Tante-Emma Laden Geld zu wechseln.
Wir verhandeln einen anständigen Kurs und sind froh, wieder liquide zu sein.
Entspannt kann nun also die kurze Strecke nach Luang Nam Tha unter die Räder genommen werden.
Im Zustand der neugewonnenen Freiheit - keine verbindlichen Termine mehr und kein Guide im Auto - lassen wir die herrliche Landschaft auf uns wirken und gleiten an den Zuckerrohr-, Reis- oder Kornfelder vorbei. Die Häuser sind schon unmittelbar nach der Grenze aus Holz, haben ein Strohdach und stehen auf gut 1-2 Meter hohen Stelzen.
Luang Nam Tha ist nicht gerade ein Bijou aber passt für uns ganz gut, um einmal einmal ein bisschen kürzer zu treten. Die 7100km in China in so kurzer Zeit war ein recht anstrengendes Programm und wir müssen nun erst mal ein bisschen planen, wo uns denn die Reise weiter hinführen wird. Ab hier ist es nun aber auch vorbei mit Reisen weg vom westlichen Tourismus und wir bekommen schon am ersten Nachmittag mehr Langnasen zu Gesicht, als in ganz China zusammengerechnet. Schade, we miss those times already...
Nach einem kurzen Besuch der lokalen Tempelanlage, nisten wir uns für ein paar Tage im Thoulasith Guesthouse ein und fallen bereits der ersten Touristenfalle zum Opfer - einem Restaurant mit "Free-Wifi".
Man sollte sich einfach an einem Ort nicht von Gelüsten nach einem Hamburger treiben lassen, das kann nur schief gehen: Der Burger keine 50g Fleisch und die Fritten wie alles andere kalt.
Als dann nach 15 Minuten aufwärmen alles komplett vertrocknet war, verstand der Kellner nicht, warum wir unhappy waren. Er betatschte dann auch sogleich den Burger um zu zeigen, dass doch alles warm war und man vielleicht nur das Brot austauschen könnte... so endeten wir am Schluss im Night-Market und stillten dort den Hunger erfolgreich und erst noch viel günstiger.
Tempelanlage oberhalb von Luang Nam Tha
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31.10.-01.11.2012
Luang Nam Tha
Lichterfest
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Von der Müdigkeit überrollt wird das ein ziemlich fauler Tag und wir belesen uns erst mal so richtig über Laos. Die Gelegenheit ist auch gut, um ein paar Besorgungen in den vielen kleinen Läden in der nahen Umgebung zu machen.
Mit Christoph (siehe auch Charity Projekt Kambodscha) und Dominik, zwei Rucksacktouristen aus Österreich, nehmen wir am Abend ein "Songthaew" (Kleintaxi), um ans nahegelegene Bootfestival und Lichterfest zu fahren. Die Finalrunde des Bootrennens ist zwar schon vorbei, das Ereignis zieht aber die Bevölkerung aus vielen nahen Dörfern an und so wird der Abend ein richtiges Volksfest! Die Strassen sind gesäumt von zahlreichen Food-, Spiel- und Marktständen. Das zentrale Ereignis ist das Aussetzen von Lichterkränzen auf dem Fluss und dem Starten von Heissluftballons aus Seidenpapier, um so die Götter wohl zu stimmen. Hunderte von handgefertigten Blumenkränzen treiben ruhig um die Flussbiegung und geben ein besinnliches Bild ab.
Laotische Schiessbuden mit Ballonen
Noodle-Soup an einem der Marktstände
Ereignis für gross ...
... und klein
Welche Wünsche wohl diesen Ballon begleiten?
Der Tag darauf besteht aus Wartungsarbeiten an der Wasserversorgung unseres Wagens und anderer Kleinigkeiten, die erledigt werden wollen. Irgendwo in der Mongolei haben wir "Eau de Muhbarack" getankt, wobei die Duftnote noch bis heute hängengeblieben ist. Die gute Entdeckung dabei ist, dass die allgegenwärtigen Wasserspender mit 20Liter Behältern eine ideale Betankung fast umsonst ermöglicht: 20 Liter Trinkwasser kosten 4000 Kip - ungefähr 50 Rappen. Zum Vergleich kosten 1.5 Liter Petflaschen im Restaurant 8000Kip.
Natürlich unterhält man sich auch mit anderen Gästen und findet dabei immer wieder spannende Lebensgeschichten und/oder Hinweise für die Weiterreise heraus. Besonders die dänische Familie gefiel uns, welche sich nur mit wenig Ausrüstung auf Motorroller schwingen und in die abgelegenen Dörfer fahren wollen. Wir sollten sie unterwegs wieder antreffen.
Nach den ersten Erfahrungen mit Ansätzen von "Westlicher Küche" bevorzugen wir den Nightmarket, um unser Nachtessen einzunehmen und lassen uns dazu hinreissen, eine DVD zu kaufen - 4 Filme auf einer DVD ist praktisch und für 5000 Kip (< 1 CHF) natürlich billig. Man sollte sich aber nicht für Filme mit hochstehenden Dialogen entscheiden, da alles in Lao synchronisiert ist. Und 4 Filme waren drauf, nur 4 mal der Gleiche... wenigstens freut sich der Receptionist über das kleine Präsent am nächsten Tag.
Nix da mit westlicher Küche: Am Nightmarked gibt es immer
frisch und einwandfrei
zubereitetes Essen nach
Wahl - und natürlich
sehr günstig
Nicht nur die kleinen Jungs haben Freude an DVD's... alles
was das Herz begehrt nur leider synchronisiert in Lao
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02.11.2012
Muang Long |
Endlich wieder on the Road gehts nun los, Laos zu entdecken. Wir fahren nordwestlich nach Muang Sing und treffen auf ein ein Wat (Tempelanlage) etwas abseits von der Hauptroute. Gerade wird der Vorplatz eingeebnet und für ein Fest vorbereitet. Die Arbeiter empfangen uns mit einwandfreiem Englisch und wir setzen uns zu ihnen, während sie ihr Mittagessen zu sich nehmen. Unter anderem sprachen wir sie darauf an, wie das mit den Schlangen sei, worauf einerr verharmlosend antwortet, das gäbe es hier nicht: "Bo pen yang" (Kein Problem). Nun denn, überzeugen konnte er uns damit nicht. Zuviele davon lagen geplättet auf der Strasse und das waren schon anständige Expemplare.
Mittagsrast in eindrücklicher Natur
Unterhaltung mit zwei Arbeitern beim Lunch in einwandfreiem Englisch
Grün, soweit das Auge reicht
In Muang Sing suchten wir den "Tribal Market", wo all die Stämme Ihre Produkte verkaufen können, aber gefunden haben wir den nicht. Der ist offenbar von der chinesischen Konkurrenz verdrängt worden.
Dafür können wir hier erstaunlich einfach eine grössere Summe Kip beziehen und haben so für eine Weile ausgesorgt.
In der Gegend um Muang Sing bis runter zum Mekong leben sehr viele verschiedene Ethnien in weitgehend traditioneller Weise. Die wirklich unberührten Dörfer liegen aber jeweils weit von der Hauptroute weg und sind teilweise nur zu Fuss erreichbar. Wir wollen aber nicht in diese Dörfer eindringen und fahren in Richtung Mekong River, vorbei an Zuckerrohr-, Reis- und Bananenplantagen.
Laotische Felder mit den typischen Hütten
Muang Long ist ein kleines Kaff hat aber ein eigenes Tourist Office, bei welchem wir uns über Fahrstrecken entlang dem Mekong erkundigen wollen. Der junge Mann gibt Auskunft über eine Strecke, die er selbst vor ein paar Wochen das erste Mal ausprobiert hat, die aber unter Umständen schwierig zu befahren sei. Dabei ist zu erwähnen, dass diese Strasse nur ca. 30km von diesem Office entfernt abzweigt und eine von zwei existierenden Querverbindungen in östlicher Richtung darstellt - soviel zu den Ortskenntnissen der Einheimischen.
Wir wollen aber noch mehr über eine vermeintliche Strasse wissen, die von Xieng Kok bis runter ans "Golden Triangle" alles entlang dem Mekong führt. Die sei nicht befahrbar, so seine kurze Antwort - in der Form werden wir das noch öfters zu hören bekommen.
Wir werden bei der Gelegenheit auch darauf hingewiesen, dass wir nicht frei campieren dürfen und in einem Guesthouse übernachten müssen. Und, dass es in dieser Region eine Ausgangssperre nach 20:30 Uhr gebe. Das alles hätte mit dem Asiatisch-Europäischen Kongress zu tun, der gerade in Vientiane tage. Das erscheint uns sonderbar, aber wir machen uns trotzdem auf die Suche nach einem Guesthouse, welches uns erlaubt auf dessen Grundstück zu parken und im Wagen zu übernachten. Das scheint wie in Luang Nam Tha ein schwierigeres Unterfangen zu sein als erwartet und das Vierte und Letzte kam uns schlussendlich entgegen. Mittlerweile hat die dänische Familie zu uns aufgeschlossen und wir geniessen zusammen in einem einfachen Restaurant (Sailom) ein prima Nachtessen.
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03-05.11.2012
Muang Moeng
Houay Xai
Golden Triangle
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Das Tourist Office erklärte uns am Vorabend, dass wir einen Passierschein für die Gegend brauchen, da es unterwegs Polizei Checkpoints gebe und wir ohne diesen zurück gesandt würden. Wir finden uns also zur vereinbarten Zeit im Office ein, um diesen Fackel abzuholen. Nach langem hin und her und vielen widersprüchlichen Aussagen, müssten wir ein "Bearbeitungsfee" bezahlen und wir wissen schon zu dem Zeitpunkt, dass es hier ziemlich sicher um was Anderes geht. Das Betrag wird unter der Rubrik Entwicklungshilfe abgebucht.
A propos Entwicklungshilfe: Der Sohn des Guesthouses, in welchem wir übernachteten ist für ein Projekt angestellt, welches die Armut in der Gegend reduzieren soll. Mit getragen wird das Projekt durch die Schweiz.
Die Fahrt runter nach Xieng Kok wird abrubt durch stehende Trucks unterbrochen, welche vergeblich versuchen, einen über die Böschung geratenen Kleintransporter zu bergen. Wie der Fahrer es geschafft hat, den Wagen so unglücklich zu parkieren, können wir nicht verstehen. Aber er ist in echten Schwierigkeiten, da sein Fahrzeug nur gerade vom Geäst eines Baumes daran gehindert wird, weiter abzustürzen. Da die Situation eine Bergung mit der Seilwinde nicht zulässt, können wir zumindest sein Fahrzeug sichern und warten, bis der herbeigerufene schwere Bagger den Wagen hochzieht. Das Manöver ist nicht ganz unproblematisch, da der Raupenbagger eng an uns heranmanöverieren muss, um uns das entlasten der Winde zu ermöglichen. Erst dann kann er mit einem kräftigen Hub den Wagen aus dem steilen Gefälle herausziehen. Der Fahrer und die Beifahrerin sind beide mit den Nerven am Ende und dankbar für die Hilfe.
Keine Ahnung, wie man auf einer geraden Strasse den Wagen so
ungeschickt hinstellen kann.
Wir fahren weiter um kurz darauf auf den magisch klingenden Fluss, den Mekong River zu stossen. Braun wälzt er sich vor uns durch und um die langen, schmalen Boote herrscht emsiges Treiben von Passagieren und Trägern, die Güter verladen. Und auf der anderen Flussseite sehen wir Burma (Myanmar)! Wir beobachten das Treiben und müssen dabei zusehen, wie eine Trägerin mitsamt der Planke zum besteigen des Boots und der Ware in den Fluss fällt. Es scheint sowohl Trägerin als Ware können geborgen werden und sind nicht durch die starke Strömung unters Boot gesogen worden. Glück gehabt.
Der Hafen von Xieng Kok am Mekong und vis-à-vis ist Burma (Myanmar)
Im vollbesetzten Restaurant treffen wir wieder auf die Crew des Baggers und die laden uns freudig zu chinesischem Reiswein ein... Sie bieten uns freundlicherweise von ihren köstlich gerösteten Maden an, was wir irgendwie höflich ablehnen können. Der Beweis ist aber erbracht, dass man hier solche Sachen isst. Wir sind gespannt, was wir kriegen, denn die Bestellung scheint nicht ganz klar zu sein. Aber bisher hat es immer was Gutes gegeben und so auch heute.
Immer wieder spannend zu sehen, was die Küche basierend
auf unserer Bestellung auftischt...
Dann kommt die Suche nach dem Einstieg in den geheimnissvollen Track und der lautet etwa so: In altem Dorfteil links abbiegen, dann kommt eine kleine Flussdurchquerung und dann eine Brücke. Wir müssen drei Leute am Strassenrand nach dem Weg fragen und die Frau, die genau an der besagten Kreuzung wohnt, will uns einen anderen Weg erklären... gut gibt es die gebildeten Mönche, die uns korrekt einweisen.
Der Einstieg lässt unsere Herzen höher schlagen, da tatsächlich nach einer kleinen Flussquerung der Pfad lehmig und schmal durch dichten Dschungel entlang dem Mekong führt. Die Eindrücke sind überwältigend und lassen uns immer wieder staunen. Wir fahren mehrere Stunden über diese herrliche Piste und sind praktisch alleine. Allerdings kommen dann immer wieder mal richtig schlammige Stellen, da am Vortag Regen fiel und wir hoffen, dass die Strasse passabel bleibt. Erst nach ca. 3 Stunden treffen wir wieder auf eine erste Siedlung und Zeichen von Landwirtschaft. Unser Ziel, Muang Moeng, kommt immer nährer und wir freuen uns auf eine ruhige Nacht in diesem abgelegenen Dorf.
Auf lehmiger Piste durch den Dschungel...
... über rostige Brücken...
... immer den Mekong im Blick, welcher gerade sehr wenig Wasser führt
Und danach wieder das vertraute Bild der Reisfelder
Die Suche nach einem Standplatz für den Wagen führt uns zu einem alten Mann mit seinem Guesthouse (Intaphone Guesthouse), wo es genügend Grünfläche für uns hat. Das Guesthouse hat einen eigenen "Garten" mit Bananen, Papaya und anderen Früchten. Und wie üblich leider eben auch einen Gockel, der uns die Nacht versüssen wird.
Das Guesthouse Inthaphone, eine kleine Perle
Wir treffen dort fast zeitgleich mit den beiden älteren afrikanischen Herren und deren Guides von Green Discovery ein, die soeben die erste Etappe des Mekkon River Marathons abgeschlossen haben. Die zwei Teilnehmer dieses Charity Projektes sind 58 und 68 Jahre alt und wollen in 3 Monaten 3000km dem Mekong entlang durch drei Länder folgen - pro Tag also knapp eine Marathondistanz. Das gesammelte Geld kommt direkt afrikanischen Pflegefamilien zu Gute, die Strassenkinder aufnehmen und ihnen so ein Zuhause bieten (www.mekongriverrun.com). Zwei Bemerkungen dazu: Erstens, die beiden Afrikaner sind echt hart im Nehmen und zweitens, die zwei Guides von Green Discovery sind erste Sahne und werden gut für die beiden Kämpfer sorgen. Und sie haben guten, selbst gebrannten Lao Lao (Whiskey) dabei, natürlich nur um Wunden zu desinfizieren.
Die beiden Guides von Green Discovery sorgen in Laos für die
beiden
Athleten - wir
wünschen uns schon nach diesem Abend, wir hätten die beiden
Guides in China gehabt
Die Nacht hält, was sie verspricht bis auf den herrlich tosenden tropischen Regenschauer, der während rund 15 Minuten das Schlafen verunmöglicht und eben den Gockel, der danach verrückt spielt. Die Jungs, die um 05:30 losgejoggt sind, haben wir jedoch verpasst - und das sogar ohne schlechtes Gewissen. Wir holen sie ja doch wieder ein. Bevor wir losfahren, kommt dann nochmals Herr Inthaphone auf uns zu und überreicht uns eine frisch gepflückte Papaya und Bananen. Er besteht auch noch darauf, uns Wasser für den Weg mitzugeben - es ist schade diese Idylle zu verlassen!
Mr. Inthaphone und sein Guesthouse - solche Begegnungen prägen unser Bild von Laos
Nach 15km Fahrt treffen wir dann endlich auf die beiden Athleten und erwischen sie gerade kurz vor der Frühstückspause. Die ganze Fahrstrecke danach bekommen wir fast Muskelkrämpfe in Gedanken an die Anstrengungen, die den beiden noch bevorstehen: Rutschiger Boden und ein Rauf und Runter mit üblen Steigungen. Wir haben grossen Respekt vor dem, was die Beiden da im Sinn haben.
David und Mark...
... die Initianten des Charity Projekts "Mekong River Run"
Die Fahrt führt uns danach lange durch abgelegene Dörfer und wie immer Bilderbuchlandschaften. Bezüglich Tierwelt beobachten wir natürlich überall die Wasserbüffel, die gemächlich in den Reisfeldern weiden, auch wieder Schlangen und Tausendfüssler, welche aber leider die andere Strassenseite nicht lebend erreichen konnten. Der Tausendfüssler war dicker als ein Daumen, ein wunderschönes Exemplar. Und die Schlangen mögen das hiesige Klima definitiv gut und sind ebenfalls grösser als unsere Blindschleichen. Der Tipp vom Guide: Langsame sind gefährlicher als schnelle, wir werden's uns merken.
Lebend wäre dieser prächtige Tausendfüssler noch viel schöner
Houay Xai ist ein hübsches, wenn auch ziemlich touristisches Städtchen entlang des Mekongs. Leider ist es ziemlich eng an den Fluss gebaut und die Suche nach einem Stellplatz mit Mekong-Sicht gestaltet sich etwas schwierig. Allerdings hat das Rote Kreuz ein Massagezentrum eingerichtet, welches ganz zufällig auch noch einen hübschen Garten mit Sicht auf Mekong besitzt. Und da eine Massage noch nie geschadet hat, haben wir eigentlich alles, was unser Herz begehrt - einen idealen Nachtplatz in freundlicher Gesellschaft und eine angenehme Massage inkl. Dusche vor dem ins Bett gehen.
Feierabendbier mit Blick auf Thailand...
... geniesst sich besonders gut im Hinblick auf eine ruhige Nacht.
Der Ausflug ans goldene Dreieck am Folgetag (Thailand, Burma und Laos grenzen dort aneinander, höchstens getrennt durch den Mekong) wird eine ziemliche Enttäuschung. Da soll zwar eine riesige Casinostadt entstehen, im Moment existiert da aber nur ein Casino, ein Luxushotel und eine Prachtsallee die mehrmals pro Tag gereinigt wird, aber sonst nichts Nennenswertes ist.
Zu denken geben die Plakate an allen Häusern, dass man die Finger von Drogen lassen soll. Im Gebiet, welches in den 50er Jahren noch zu den weltweit grössten Lieferanten von OPIUM zählte ist das ein starkes Statement. Wie auch immer, Papier ist geduldig und die zahlreichen Hinweise, den Streckenabschnitt zwischen Xieng Kok und dem goldenen Dreieck entlang dem Mekong nicht zu befahren, hat wohl berechtigten Grund zur Sorge um die Sicherheit von Touristen.
Prunkvolles Casino in der "Special Economy Zone", dem Golden Triangle
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06-9.11.2012
Hongsa
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Auf dem Rückweg muss noch ein ausgiebiger Zwischenstopp in Houay Xai, im modernen Internet Kaffee "City Hub" sein. Da gibts einwandfreien Kaffee sowie leckeres Gebäck, um das Arbeiten am Comupter zu versüssen. Das Internet gibt dort wirklich was her.
Im "City Hub" (Houay Xai) kann man gut verweilen!
Dann gehts los auf eine Route (Pak Tha - Pak Hat - Pha Udom - Pak Beng), von der wieder niemand so richtig Bescheid weiss und ob sie überhaupt bis zu unserem Ziel, Pak Beng, durchgängig existiert. Die westliche Logik sagt klar, das ist der kürzeste Weg. Aber eben, nicht immer alles muss logisch sein, das hat uns unser Phyisklehrer im Studium beigebracht.
Entweder wir treffen wirklich immer auf Analphabeten (26%) oder Menschen, die mit Karten nichts anfangen können oder sie haben schlicht keine Ahnung davon, was mehr als 10km um sie herum vorhanden ist. Seien es uniformierte Weissnichtwas oder Mitarbeiter des lokalen Touristoffice - keine Ahnung! Egal, wir wollen es versuchen und werden wieder mit einer erstklassigen Piste belohnt, die sich zuerst lange durch Täler windet und schlussendlich auf über 1400 müM führt.
Vereinzelt treffen wir auf Dörfer, die entlang der Bergkreten dem Pistenverlauf folgen und die meisten erst gerade mit Strom erschlossen worden sind. Es ist eine sehr, sehr arme Gegend. Wider erwarten sind aber die Dorfbewohner fröhlich, mit reichem Kindersegen beglückt und das Strahlen im Gesicht, wenn sie uns entdecken, stimmt einem nachdenklich. Es ist so ehrlich und umfassend, es lässt sich kaum in Worte fassen. Und in jedem Dorf winken uns die Bewohner zu, Kinder rennen dem Auto nach und nein, nicht ein einziges Mal haben wir das Wort "Money, Money" gehört. Very touching!
Und dazwischen sieht man immer wieder Menschen zu Fuss, teilweise barfuss, und fragt sich, woher sie kommen und wohin sie gehen - und wie lange das wohl dauern wird zu Fuss. Sie sind mit Macheten oder langläufigen Gewehren ausgerüstet (um Vögel zu schiessen), gross und klein trägt Körbe voll
Produkten mit sich, die sie sich zum Leben aus dem Dschungel holen, oder eben Schulbücher.
Unser Weg ist von sehr vielen Schulen gesäumt, soviele wie in keinem Land zuvor. Sie stehen immer etwas abseits oder am Rande der Dörfer und die Kids spielen Fussball, Handball oder tummeln sich sonst in ihren Schuluniformen auf dem Pausenplatz. Manchmal sind es aber ganz kleine, einfache Bambushütten mit harten Holzbänken und einer Schiefertafel - that's it.
Stelzenhäuser entlang Bergkuppen - so wird hier gebaut
Dorfschulen sehen hier etwas anders...
... aus, als wir es uns gewohnt sind
Hoffentlich ist Englisch und Geografie auf dem Stundenplan für morgen
Noch immer unterwegs freuen wir uns über die untergehende Sonne...
... und am Morgen danach über das Nebelmeer und den Weitblick
Die Piste lässt uns immer wieder staunen denn sie ist teilweise sehr steil, sehr rutschig, schmal, aber bedankt sich für unsere Langsamkeit mit einem grandiosen Ausblick und Fahrspass mit etwas Adrenalin.
Wirklich ernst zu nehmen ist dieser Hinweis: Nach anhaltendem Regen soll diese Strecke meiden, wer es nicht drauf anlegt, hoffnungslos im Morast stecken zu bleiben. Selbst mit einem kurzen Regenschauer verwandelt sich die lehmige Fahrspur in eine Rutschbahn und man verliert schnell die Bodenhaftung aller 4 Räder. Bei diesen Gefällen kein sehr prickelndes Gefühl.
Wir unterschätzen die Strecke und fahren bis nach dem Eindunkeln, stellen uns dann aber irgendwo zur Nachtruhe an den Wegrand, da die Strassenverhältnisse es nicht mehr zulassen, sicher weiter zu fahren. Campen im Dschungel ist angesagt und das wird eine ziemliche Nervenprobe mit ein paar irritierenden nächtlichen Geräuschen ums Fahrzeug herum... Gerädert wachen wir auf, nachdem uns Kühe die ganze Nacht zum Narren gehalten haben und freuen uns über den herrlichen Ausblick aufs Nebelmeer.
Am Morgen danach fahren wir dann das restliche Stück nach Pak Beng und hasten nach einem kurzen Stopp und Abzocke weiter - nichts was man sich nach all den vorangegangenen Erlebnissen antun möchte. Es ist einfach zu absurd was hier der Tourismus angerichtet hat.
Pack Beng, ein überteuerter Touristenstopp für Bootsreisende auf dem Mekong
Auch wir müssen noch über den Mekong (und bezahlen fast soviel, wie wenn wir die
Autofähre über den Zürichsee nutzen würden; Abzocken - schon wieder!)
Bevor wir in Hongsa ankommen fahren wir noch über Prunkstrassen an einer riesigen Kraftwerksanlage vorbei, welche sich noch im Bau befindet. Später erfahren wir, dass die Strasse ein Teilstück für eine direkte Autobahn zwischen Thailand und Kunming in China ist, die irgendwann fertig werden soll. China bezahlt. Das Kraftwerk ist ein mächtiges Kohlekraftwerk zur Stromerzeugung - man halte sich fest: Für Thailand! Thailand finanziert das Projekt auf laotischem Boden, bezieht 95% des erzeugten Stroms und überlässt den ganzen Dreck und lediglich 5% des Stroms den Laoten. Das erinnert doch irgendwie an die Kernkraftwerksdebatte in Europa - ob da wohl auch soviele Bestechungsgelder im Spiel sind?
In Hongsa steuern wir das Jumbo Guesthouse (Achtung, es gibt drei davon, aber nur eines unter deutscher Leitung) an, welches einen hübschen Garten besitzt, wo wir unseren Nachtplatz beziehen können. Monika, die deutsche Betreiberin des Guesthouses, muss uns auch nicht lange überzeugen, bei Ihr zu bleiben; Käsesspätzle zum Nachtessen, da kann man nicht nein sagen. Zudem offeriert sie auch Touren mit Elefanten, was wir eigentlich in Sayaboury machen wollten. Und dann hat sie ein Rudel Hunde und Katzen, welche sich gleich um unsere Gunst bemühen, jedoch aber noch ganz andere Qualitäten aufweisen. Schon vor uns angereist sind Annette und Frank, mit welchen wir die kommenden zwei Tage gemeinsam beim Elefantentrekking oder Dschungelspaziergang verbringen werden.
Katzen, ...
... von denen man so schnell nicht wieder los kommt
Elefanten gibt es in ganz Laos nur noch rund 1000-2000 und der Bestand nimmt dank moderneren Arbeitsmitteln, welche länger und klagloser die Arbeit der Tiere verrichten können, laufend ab. Um Sayaboury ist die grösste Anzahl von Tieren im Ruhestand anzutreffen, welche durch eine Organisation zum Erhalt dieser Tiere im Land zusammengekauft werden. Sie werden primär für touristische Zwecke eingesetzt, was die Mittel für die Pflege und den Unterhalt der Tiere sichern soll.
Monika hat jedoch mit lokalen Besitzern von Elefanten im Arbeitseinsatz (die Tiere gehören zum Beispiel einem Dorf, welches Aufwand und Ertrag gemeinsam trägt) eine Vereinbarung getroffen, dass sie bei Bedarf ihre Elefanten mal für einen Tag "beurlauben", um mit Touristen auszureiten. So sitzen wir am nächsten Tag also gemütlich beim Frühstück (ja, wir lassen uns dazu hinreissen, Brot, hausgemachte Konfitüre und Käse dem täglichen Müesli vorzuziehen), als da plötzlich ein Elefant und später noch ein Zweiter im Garten auftaucht. Die beiden Jumbos werden uns sowie Annette und Frank auf einen Tagestrip mitnehmen. Jetzt wissen wir wenigstens auch, was das komische Holzgerüst im Garten für einen Zweck hat - irgendwie muss man ja auf die Olifanten steigen können.
Schon beeindruckend die Kolosse auf Armlänge vor sich zu haben und den borstigen Rüssel anzufassen, ihnen Bananen zu reichen oder sie mit dem Rüssel an den Hosenbeinen zupfen zu lassen... das geht unter die Haut! Wir besteigen also die Tiere und machen es uns hoch oben bequem und los gehts in gemächlichem Schritt.
Erste Tuchfühlung mit den Dickhäutern
Kaum aus dem Dorf heraus geht's ab ins Dickicht und der Gruselfaktor nimmt zu - die Pfade mögen so breit und hoch sein wie ein Elefant und sein Mahud - nicht aber hoch genug für die Gäste obendrauf und so sind wir laufend bemüht, Geäst, Spinnweben und den Erbauern davon auszuweichen. Die Tiere gehen durch Morast, über steile Böschungen, auf 30-50cm breiten Pfaden zwischen Reisfeldern hindurch, immer gemütlich einen Fuss vor den anderen setzend. Hie und da langt der Rüssel um einen jungen Baum oder grabscht sich einen Bambusbusch und rupft den ohne Mühe weg, um ihn zu verspeisen oder einfach damit zu spielen. Oder sie parken sich kurz rückwärts ins Gebüsch ein, um Verdautes loszuwerden...
Über Mittag kriegen sie fast 3 Stunden frei, wo sie sich ungehindert durch Fesseln im Dichickt die Bäuche vollschlagen können. Der Mahud geht sie im Anschluss für ein kurzes Bad und den zweiten Teil der Strecke suchen. Danach klettern sie mit uns einen steilen Pfad auf einen Bergkamm hoch, von wo aus man eine schöne Aussicht geniessen kann. Zurück im Garten steigen wir begeistert herunter und schauen den Tieren auf dem Heimweg noch lange nach. Ein tolles Erlebnis.
Aus dem pflanzenfasernhaltigen Kot kann übrigens ein ziemlich teures Papier hergestellt werden, was eine Spezialität der Region ist.
Ab ins Dickicht!
Wankend in feucht nebligem Morgenklima durch die Reisfelder
Mittagsrast mit Mahuds
Die Elefanten werden für Mittagsrast und Waschen vom Sitz befreit
Kurzes Posen vor dem Landcruiser ...
... bevors nach Hause geht
Monika bietet auch einen Sonderservice mit hauseigenen Guides - ihren Hunden. Sie begleiten die Gäste unaufgefordert und zeigen ihnen auch mal, wo's langgeht. Uns begleiten die Chefin des Rudels sowie Troubelmaker, ein Nachbarshund, auf dem gut 4 stündigen Ausflug zu Fuss entlang der Elefantentreckingstrecke. Ohne uns von der Seite zu weichen, beobachten sie immer aufmerksam die Umgebung.
Die offiziellen Tourguides des Jumbo Guesthouses
Hongsa bietet übrigens einen sehr reichhaltigen Morgenmarkt, ein paar schöne Fusswege und ein paar prima Restaurants, so dass man sich problemlos länger als eine Nacht dort aufhalten kann. Monika und ihr Guesthouse tun natürlich ihr Übriges dazu, dass man es nicht so eilig hat, weiter zu fahren.
Da gibt es übrigens noch eine Kuriosität, welche wir am Strassenrand entdeckt haben.
Kein Kommentar - Eine Kuriosität am Wegrand aufgenommen
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12.-14.11.2012
Luang Prabang
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Die Reise führt uns auf Empfehlung von Monika über eine "Abkürzung" nach Luang Prabang. Die Abkürzung bezieht sich wohl vielmehr auf die Distanz und weniger auf die Fahrzeit. Sie meint, wir müssten das mit unserem Auto schon schaffen. Der Weg ist das Ziel und so freuen wir uns auf eine weitere, spannende und erlebnisreiche Route. Versunken in ein Gespräch verpassen wir erstmals die Abzweigung, trotz Beschilderung. Fehler erkannt, fehler korrigiert, die Dirtroad liegt nun vor uns und sieht vielversprechend aus. Wiederum eine lehmige, sich steil auf und ab dem Bergkamm entlang windende Piste mit vielen kleinen und total abgelegenen Dörfern, welche zumeist noch ohne Strom auskommen müssen.
Eine der Stellen, wo es für den Fotografen noch zumutbar war, zu Fuss voraus zu gehen
Klar, für hart gesottene Offroader ein müdes Lächeln wert, aber nur zur
Veranschaulichung, wie es nach 2-3 Tagen OHNE Regen hier aussieht. Bei
anhaltendem Regen kann diese Strecke echt gefährlich werden, da das Profil
umgehend mit lehmigem Matsch verstopft wird und daher die Bodenhaftung
gegen
null geht.
15 Minuten lang frisch aufgeackert durch einen stecken gebliebenen Kieskipper
Kleinere Bachquerungen...
...gehören natürlich auch dazu, den Fahrspass zu erhöhen
Ein weiteres Opfer, vermutlich eine ungefährliche,
rund 1m lange
Ahaetulla prasina
Endstation vor dem Mekong - mit Fährboot gehts dann die letzten Meter bis nach Luang Prabang
Endlich angekommen, fahren wir wie immer suchend durch die Strassen und auch gleich mal verkehrt in eine Einbahnstrasse. Wo das steht haben wir nicht herausgefunden, aber die Zeichen der Einheimischen sind unmissverständlich. Luang Prabang ist ein vom Tourismus stark geformtes Städtchen auf einer Halbinsel, in welchem es sich sehr gut verweilen lässt. Es gibt hochwertige Gasthäuser, hochwertige, internationale Küche, Konditoreien, Coffeeshops und auch noch einen Metzger deutscher Herkunft, der leider von der Nachfrage überrollt wird und wider Willen wieder voll arbeiten muss (GPS N19° 53.646' E102° 08.709').
Es gestaltet sich sehr schwierig, nur schon ein Guesthouse mit Parking zu finden, geschweige denn eines, dass uns diesen als Nachtplatz zur Verfügung stellen will.
So greifen wir auf den Vorschlag von der Jumbo Guesthousebesitzerin zurück, in Wats (Tempelanlagen), um Unterschlupf zu bitten. Ohne zu zögern lädt uns ein Mönch des Wats ein, dort zu übernachten und weist uns einen Stellplatz zu. Er zeigt uns noch die Toiletten und muss dann aber in den Tempel, da Gebetsstunde angesagt ist. Wir hören dem angenehmen Klang des Gesangs zu, während wir uns einrichten und freuen uns über den gemütlichen Nachtplatz.
Freundlicher Empfang im Wat durch einen jungen Mönch
Stellplatz für zwei Nächte in einem der Wats im Zentrum von Luang Prabang
Morgens irgendwann nach 5:30 Uhr ist dann Besammlung der Mönche und Novizen, die Almosenprozession steht an. Die Mönche müssen ihr Essen jeden Morgen durch Almosen der Bevölkerung beschaffen und erhalten diese als Dank für ihre spirituelle Arbeit. In Luang Prabang gibt es viele Wats mit noch mehr Mönchen und alle strömen zur gleichen Zeit aus, sich Almosen zu erbitten. Ein spannendes und berührendes Prozedere, ist das doch keine Show für Touristen sondern elementarer Bestandteil für Ihren Tagesablauf. Nur schade, verstehen das viele Touristen nicht und kennen keine Grenzen beim Erhaschen von Bildern.
Die Mönche essen danach Frühstück und kurz vor Mittag noch das Mittagessen, danach ist aber keine Mahlzeit mehr erlaubt. Das ist schon ziemlich hart.
Leider hat die Polizei unseren gut getarnten Wagen entdeckt und erfahren, dass wir darin schlafen. Das mag man hier offensichtlich nicht und wir werden nach zwei Nächten freundlich gebeten, uns doch in einem Guesthouse einzuquartieren. Kurz, bevor wir's im Zentrum aufgeben, finden wir doch noch einen Platz, wo wir im Auto schlafen können - aber wie sich herausstellen wird, ist das mit Schlafen so eine Sache... die einzig ruhige Zeit auf dem Parkplatz ist die, als ein monsoonartiger Regenschauer das Leben hier für eine Weile lahmlegt. Ansonsten meiden wir zukünftig Backpackers wohl eher.
Jeden Morgen müssen sich die Mönche ihr Essen für den Tag als Almosen bei der
Dorfbevölkerung abholen. Die erhalten sie als Dank für die spirituelle Arbeit, die
sie leisten.
In Luang Prabang gibt es sehr viele Wats und im Morgengrauen
füllen sich die Strassen fpr die Almosenprozession
Natürlich hat Luang Prabang einen umfangreichen geschichtlichen Hintergrund und daher viele Sehens-würdigkeiten, einen sehr schönen Nachtmarkt für Food und handwerkliche Produkte und eben viele Tempelanlagen. Fast spannender ist aber auch hier der weniger touristische Teil der Stadt, südlich von der Halbinsel. Hier findet das Leben der Einheimischen statt und ist entsprechend etwas weniger herausgeputzt, dafür quirrlig wie überall in diesem Land. Über eine Bambusbrücke, welche wegen der Regenzeit jährlich neu gebaut werden muss, kann man auf die andere Seite des Flusses in diesen Stadtteil gelangen.
Wir nutzen allerdings die Zeit primär mit Besuchen in Botschaften, dem Immigrationoffice, dem Einkaufen von Vorräten oder Ersatzteilen und planen der nächsten Etappen. Und natürlich gönnen wir uns ein paar kleine Leckereien zum Laokaffee.
Alle Jahre wieder wird die Bambusbrücke nach der Regenzeit neu gebaut
Tempelanlagen gibt es hier sehr viele zu bestaunen
Überall treffen wir auf freundliche und gut
ausgebildete Mönche, die sich genauso über
ein kurzes Gespräch freuen wie wir
Rhytmisches Trommeln lässt die Gassen erbeben - und in aller Früh
das Auto, in welchem wir auf dem Wat gerade schlafen...
Bunte Blumengestecke werden für eine Prozession am Strassenrand hergestellt und verkauft
Internet in allen Bars, Konditoreien (hier die schwedische), Eiscreme frisch
vom Strassenhändler, ... und eine Metzgerei von einem deutschen Auswanderer;
hier lässt es sich gut ein paar Tage verweilen
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15.-18.11.2012
Phonsaven / Muang Khoun
Plain of Jars
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Wir verlassen Luang Prabang mit Qualitätsfleisch im Kühlschrank und aufgefüllten Vorratsbeständen und steuern in Richtung Süden.
Auf dem Weg liegen noch viele Höhlen und Wasserfälle, von welchen wir den Tad Sae Wasserfall eher zufällig erwischen. Aber gut so, denn der ist ein wirklicher Hingucker. Man muss zwar wieder für ein Park-, Boot- und Eintrittsticket blechen, das kann man aber beim Anblick des türkisfarbenen Wassers und den abgestuften Wasserfällen im grünen Dickicht gut verkraften. Ein sehr schöner Anblick und erfrischend zugleich, da man in den Pools baden oder einfach im kühlen Wasser herumwandeln kann.
Durch die braune Sauce gelangt man mit einem kleinen Boot...
... zum türkisfarbenen Wasserfall Tad Sae, wo man ...
.... sich auch ein erfrischendes Bad gönnen kann
Nach dem erfrischenden Abstecher steigt die Strasse wieder an und geht in bergige Regionen. Unser Ziel ist die Weggabelung nach Vang Vieng und Phonsavan, Muang Phoukhoun. Da die Strasse sehr kurvig ist kommen wir gerade noch vor dem Eindunkeln und einem Unwetter an. Das einzige Guesthouse mit Parkplatz lässt uns auch problemlos dort übernachten.
Ein herannahendes Unwetter verwandelt die sonst schon attraktive Landschaft in
eine fast unwirkliche Szene
Die Fahrt nach Phonsavan am nächsten Tag ist äusserst kurvenreich und hügelig, Geduld ist also angesagt. Kurz vor Phonsavan folgen wir irrtümlich einem Wegweiser, der uns zu einer "Jars Discovery Site" führt. Nun ja, wir sind alleine, das mal vorweg als Positivum. Von diesen topfartigen Steinen, welche offenbar auf einer geraden Linie bis Indien verteilt anzutreffen sind, finden wir nur gerade mal 5 Stück! Dafür müssen wir in der Nachmittagshitze auf einen Berg klettern, vorbei an Bombenkratern aus dem Indochinakrieg. Der schweiss-treibende Aufstieg lohnt sich aber nur schon wegen der grandiosen Aussicht über die flache Landschaft und in der Ferne Vietnam. Wir fahren danach also weiter nach Phonsavan, um dort ein Nachtlager zu finden.
Im Zentrum treffen wir wieder auf den Landcruiser von drei Belgiern, die unsere Route in umgekehrter Richtung machen. Wir beschliessen, gemeinsam einen Nachtplatz zu suchen und finden einen schönen Campspot. Anwohner sagen, es sei kein Problem hier zu übernachten und so wird alles fürs Nachtessen und für die Nacht gerichtet. Nur haben wir die Rechnung ohne die Polizei gemacht, welche uns kurz vor dem Nachtessen aufsucht und uns unmissverständlich klar macht, dass wir von da weg müssen. Wir seien nicht sicher hier, es könnte alte Sprengkörper herumliegen haben (die Kinder spielen hier jeden Tag), böse Menschen könnten Steine auf uns draufwerfen (das stellen wir uns mit der Karrosserie des Wagens schwierig vor) oder es könnten von Opium zugedröhnte Einwohner Probleme machen. Der Polizist lässt sich nicht beruhigen und erlaubt uns noch fertig zu essen, danach müssen wir aber im Konvoi auf den Parkplatz der Touristinformation fahren - dass wir bereits Bier getrunken haben ist für ihn kein Problem. Es stellt sich heraus, dass er uns auch geradewegs angelogen hat, da das Büro keinen Platz für ein Zelt aufweist, noch annähernd soetwas wie ruhig ist. So beginnt die Debatte erneut und nun geht es darum, wo die Belgier schlafen können, wenn nicht in einem Zelt. Es wird noch skurriler, da uns offenbar ein Kollege des Beamten über Nacht Gesellschaft leisten muss... Kurz, es wird eine der unangenehmsten Nächte unserer Zeit in Laos.
Hoch erfreut über den schönen Campspot...
... tief betrübt über den lauten und unsympatischen Nachtplatz zwischen
Blindgängern, rostigen Maschinengewehren und Drehtürmen von Kampfpanzern.
Erschlagen von der Nacht gehen wir dann aber am nächsten Tag trotzdem die bekannten "Plain of Yhars" oder halt eben die mysteriöse Sammlung der steinernen Töpfe anschauen. Niemand kann bis heute mit Gewissheit erklären, woher sie stammen und was sie bezweckten.
"Plain of Jars"; grosse Ansammlung von mysteriösen Steintöpfen
Bevor man sich aber vom Parkplatz zu Fuss auf den Weg zur Fundstätte macht, geht man an diesem Schild vorbei. Hier ein trauriger Alltag mit jährlich vielen Opfern, ist für uns ein Minenfeld etwas, worüber man sich keine Gedanken macht. Aber Laos ist ein Hochrisikoland, was Minen anbelangt und nur schon um den Weg bis zur Fundstätte zu sichern mussten 22 Blindgänger gefunden und neutralisiert werden. Ausserhalb von markierten Wegen wird abgeraten, sich zu bewegen...
UXO - Unexploded Ordnance Clearance Program von UNESCO;
Laos ist ein Hochrisikoland bezüglich Blindgänger von Flächen-
bombardements aus dem Indochina- und Vietnamkrieg.
Wir fahren noch am gleichen Tag weiter nach Muang Khoun und machen dort früh Feierabend, um den Schlafmangel der vorherigen Nacht zu kompensieren. Auch dieses Dorf wurde in Kriegszeiten flächendeckend bombardiert und dem Erdboden gleich gemacht, alle Einwohner flüchteten damals. In der Zwischenzeit ist bis auf das tägliche Risiko der Blindgänger natürlich nichts mehr davon zu sehen und die drei riesig grossen Stupas sowie ein grinsender Buddha sind einen Besuch wert. Schön, haben diese Kulturgüter vergangener Zeiten das Bombardement praktisch unbeschadet überstanden.
Drei riesige Stupas...
... ragen hoch in den blauen Himmel hinauf ...
... und Rahmen das Dorf zusammen mit dem Buddha ein
Der Versuch, von da aus zuerst ca. 50km südlich und dann über einen Abzweiger östlich nach Vang Vieng zu fahren, muss abgebrochen werden. Den Abzweiger finden wir zwar, der Kiesweg lässt aber böses erahnen. Und so stehen wir auch nach 200m an einem Fluss, der uns zur Umkehr zwingt. Da ist mit unserem Auto kein Durchkommen. Als ein Anwohner die Wassertiefe mit der Hand auf Brusthöhe angibt wissen wir, dass sich das Risiko nicht lohnt, in die braune Masse ohne Sicht auf den Boden zu fahren. Und da wir nicht wissen, was die 80km dahinter noch so zu bieten haben, lohnt es sich auch nicht, einen Laster fürs Übersetzen zu organisieren. Wir müssen also umkehren und die ganze Strecke zurückfahren.
Den Abend runden wir ab mit der Erkenntnis, dass unsere Hinterachse links leckt und Öl ausgelaufen ist. Nun denn, schon in der Mongolei erstmals andeutungsweise erkannt, kommt es jetzt wohl zu einer Inspektion und Reparatur in den nächsten Tagen.
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19./20.11.2012
Vang Vieng
Blue Lagoon
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Wieder einmal eine etwas unruhige Nacht hinter uns fahren wir früh los. Offenbar ist das Guesthouse beliebt für Zwischenstopps von Nachtbussen und so steht der Nightliner während gut 30 Minuten mit laufendem Motor und hektischem Treiben der Insassen ein paar Meter von uns entfernt. Wir gönnen ja jedem die Pinkelpause nur um 23:30 Uhr halt lieber woanders.
Die Berge um uns herum sehen teilweise aus wie im Film Avatar und sind ebenfalls dicht mit grün bewuchert. Die Karstformationen werden uns bis nach Vang Vieng begleiten, was eine herrliche Kulisse abgibt. Offenbar gefällt das Panorama auch einem älteren lokalen Scooterfahrer und er verpasst es, auf die Strasse zu schauen. Drei Motorräder fahren also zügig in eine Kurve gerade vor uns und zwei schaffen sie ordnungsgemäss auf zwei Rädern. Der Dritte schiesst auf dem losen Rollsplitt geradeaus, stürzt mit zügigem Tempo und rutscht auf dem Boden in die Rabatte. Wir halten sogleich an und untersuchen den Mann, der noch etwas benommen auf dem Boden sitzt. Er hat Glück gehabt, nicht zuletzt weil er einen Helm trägt. Am linken Knie und der linken Hand finden wir tiefe Schürfwunden, ansonsten ist er aber weitgehend in Ordnung. Nach kurzer Versorgung dieser zwei Wunden, senden wir ihn mit einem gerade anhaltenden Taxi ins nächste Dorf, wo er hoffentlich besser behandelt werden kann.
Karstgebirge im frühen Sonnenlicht
In Vang Vieng angekommen suchen wir uns erstmal ein Kaffee und landen dabei auch schon gerade in einem Guesthouse mit ruhigem Garten und der Besitzer lässt uns auch umsonst da parken.
Wir starten zu einer kleinen Entdeckungstour und sind gespannt, was das Partyzentrum von Laos so zu bieten hat. Dieses Städtchen hat es gut verstanden, den Standort zu vermarkten und bietet alles, was unternehmungslustige Touristen mögen - insbesondere erlangte es traurige Bekanntheit bezüglich "Tubing". Da lässt man sich mit einem Bus den Fluss entlang hochfahren, um sich dann in einem aufgeblasenen Autoschlauch wieder runtertreiben zu lassen. Das ginge ja noch, nur sind entlang des Flusses unzählige Bars entstanden, die "Treibgut" auf Zuruf abfischten und reichlich Alkohol und Drogen verabreichten. Das alles in der prallen Sonne ergibt einen tödlicher Mix und zahlreiche Spasssuchende sind besinnungslos ertrunken und haben so das Abenteuer mit dem Leben bezahlt.
Seit kurzem ist daher diessr Spektakel verboten worden und all diese Bars wurden dicht gemacht. So sei man gespannt was das für Auswirkungen für das Gewerbe hat.
Bungalow Resorts für die, die es etwas ruhiger mögen
Das Städtchen ist aber auch sonst sehr attraktiv und bietet neben Bars, Restaurants, Touranbietern und billigen Unterkünften für Spasstouristen auch viele sehr gepflegte Resorts für Ruhesuchende. Wir erspähen im Nachbargrundstück eines eben solchen Resorts einen Pool und so verbringen wir den Nachmittag nach einer herrlichen Dusche am und im Swimmingpool und geniessen die wunderbare Aussicht auf die Berge. Und eben mal wieder richtig sauber zu sein, auch wenn nur für einen kurzen Moment.
Erstmals in 4 Monaten an einem Pool - eine herrliche Erfrischung!
Wenn man sich von den überfüllten Touristenspots etwas abwendet, findet man prima Küchen für ein leckeres Essen und man sollte im Anschluss unbedingt die Pancake-Stände testen, allerdings nicht ohne zuvor etwas Platz dafür übrig gelassen zu haben. Mit Zitrone und Zucker ist unsere Empfehlung.
Die Nacht ist herrlich ruhig bis auf einen schweren Laster, der sich gerade durch den Fluss und die steile Rampe zur Strasse hoch quält. Am Morgen entscheiden wir uns doch noch für den Besuch der Grotten und hoffen auf ein kühles Bad irgenwo in oder vor einer der Höhlen. Wir mieten uns Fahrräder und mangels Wechselgeld kriegen wir die super günstig. Allerdings sind es auch echte Schimären.
Da gibt es haufenweise Grotten und man muss 7km radeln, um zur Bekanntesten zu gelangen - die mit der blauen Lagune davor. Die Strasse holpert und man kann sich so mal in die lokale Bevölkerung versetzen, die sich nur so fortbewegen können. Und es geht noch nicht einmal bergaufwärts. Dafür hat man auch Zeit, die Umgebung oder zum Beispiel den Weg kreuzende Schlangen eingehender zu geniessen.
Lose Tretlager, 1 Gang und Einkaufskörbchen sind im Preis inbegriffen
Es lohnt sich, früh dahin zu fahren, denn alleine in die Höhle zu steigen oder in der blauen Lagune davor zu Baden hat einfach eine andere Qualität. Die Höhle ist unbeleuchtet. Es wird wirklich zappenduster und eine Taschenlampe tut Not. Das spannendste ist aber sicher der gemütlich ruhende Buddha in der ersten Kaverne, der durch eine Öffnung mit Tageslicht beleuchtet wird.
"The Blue Lagoon" ist im Grunde genommen nichts weiter als ein bläuchlich schimmernder Teich zum Baden, der aber nach der Kletterpartie zur und in der Höhle wirklich sehr angenehm erfrischend ist.
Aber eben nur, solange er nicht von anderen Touristen übervölkert wird.
Erste Kaverne der Höhle mit gemütlich liegendem Buddha
Blue Lagoon
Blue Pool
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21./22.11.2012
Ventiane
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Nach Vang Vieng freuen wir uns auf Ventiane, der Hauptstadt von Laos. Da soll es auch eine gute Toyotagarage geben, die sich hoffentlich der triefenden Hinterachse annehmen kann. Eine Vorabklärung ergibt, dass die erforderlichen Ersatzteile nur teilweise vorhanden sind und eine Zerlegung zeigen wird, was wirklich alles beschädigt ist und ersetzt werden muss. Wir planen das für den Folgetag und machen uns auf die Suche nach einem Stellplatz. Wir landen schlussendlich wieder auf einem Wat, wo wir eine ruhige Ecke gerade bei der Dusche - einen Holzverschlag mit grosser Wassertonne und einem kleinen Eimer, um sich mit Wasser zu übergiessen.
Nachtplatz im Zentrum von Ventiane auf einem Wat
Hier duschen die Novizen und Mönche - und bei Gelegenheit auch wir
Natürlich müssen die Mönche auch hier Almosen beibringen und so beginnt auch unser Tag wieder früh. Wir fahren direkt in die Garage, um dort mit der Reparatur zu beginnen. Aber es zeigt sich schnell, dass das China-Erlebnis sich nicht wiederholen wird. Im Gegenteil, genaues Hinschauen ist erfoderlich, da die blitzblanke Garage gerade mal 2 Monate alt ist. Somit fehlen Ausrüstungsgegenstände, Ersatzteile und vorallem qualifiziertes Personal. Unqualifiziertes steht dafür überall herum. Englisch kann hier niemand ausser dem Service Manager, der uns am Tag zuvor betreut hat. Der hat aber sehr zu unserer Überraschung offenbar aus Angst vor Gesichtsverlust kurzfristig frei eingegeben und so ist Zeichensprache angesagt.
Die Zerlegung zeigt ausser der Unfähigkeit der versammelten Crew weiter, dass leider nicht nur die Achsdichtung sondern gerade die ganze Lagerung im Eimer ist. Das äussere Achslager hat sich komplett zerlegt und die Lagerrollen können einzeln aus dem Fett geklaubt werden. Da auf der anderen Seite ähnliche Anzeichen der Selbstzerlegung zu erkennen sind, demontieren wir auch diese und wir werden auch hier fündig.
Da aber nun plötzlich doch alle Ersatzteile aufzufinden sind, wird alles ersetzt und wieder zusammengebaut, Dichtungen kunstvoll reproduziert und die Reparatur abgeschlossen. Die Arbeit nahm einen ganzen Tag von teilweise mehreren Mitarbeitern in Anspruch was auf der Abrechnung mit nur 40 CHF verbucht wird.
Die Überreste des Radlagers, die Lagerrollen
haben sich im Achsgehäuse verteilt...
Ein kurzer Stadtbummel reicht, um gesehen zu haben, was es für uns hier zu sehen gibt und der Nachtmarkt gibt sich im Vergleich zu anderen eher bescheiden aus. Uns wird nicht mehr viel ausser das angenehm kühle Internetcaffee "True Coffee" in der Stadt halten, wo es ausgezeichneten lokalen Kaffee zu trinken gibt.
Frittierte Kartoffelspirale - ein wirklich simpler aber schmackhafter Snack
Der kleine Nachtmarkt von Ventiane
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23.-25.11.2012
Phou Khao Khouay Nationalpark
Tham Khong
Lo Cave
Buddha Cave
Tha Thaek
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Auf dem Weg von Vientiane nach Pakse liegt nach ca. 80km ein Nationalpark mit angeblich schönen Wasserfällen. Wir haben Glück und finden einen ruhigen, hübschen Standplatz gerade neben einem der Wasserfälle. Erstmals können wir unsere "Moskito-Schutzraum-Erweiterung" erfolgreich testen, stellen aber beim Zusammenräumen fest, dass die Ameisen mindestens soviel Freude an diesem Netz haben wie wir, sprich sie eine ganze Autobahn drauf anlegen. Die 1000 Ameisen aus dem feinen Geflecht zu entfernen verschieben wir auf den Morgen, nur damit es in der Nacht noch richtig heftig reinregnen kann. Aber das heftige Gewitter war ein Genuss, obschon an Schlafen bei dem Geprassel aufs Dach nicht zu denken ist.
Moskitofreie Wohnraumwereiterung hat Test bestanden
Der Fluss führt im Moment zwar wenig Wasser und offenbart so eine spannende Steinlandschaft, dafür ist die Strömung gering und wir können am Morgen darin ein kühles Bad nehmen. Kurz bevor ein schreiender Pulk von laotischen Kids für die nächste Nacht anrückt, fahren wir los.
Der Fluss führt wenig Wasser und gibt eine spannende Steinlandschaft
preis - der Wasserfall ist daher aber auch eher wenig spannend
Nächstes Ziel ist die Tham Khong Lo Cave. Diese führt über 7 Kilometer einem unterirdischen Fluss entlang und bietet in den teilweise riesigen Kavernen Stalagmiten und Stalaktiten. Mit einem Motorboot wird man durch den unbeleuchteten, nur durch Stirnlampen erhellten Tunnel geführt und steigt zwischendurch aus, um entweder die Mineralienskulpturen anzuschauen oder das Boot über Flussabstufungen zu heben. Am anderen Ende wird der Fluss wieder vom Dschungel eingefasst und es beginnt grad in Strömen zu regnen. Da wir die letzten Besucher sind kommen uns auf dem Rückweg schon die Einheimischen mit voll beladenen Booten entgegen, womit klar wird, dass diese Höhlen tatsächlich auch den Verbindungsweg zwischen den dahinterliegenden Dörfern und den nächst grösseren Dörfern darstellt. Ein komischer Gedanke, auf diesen finsteren Verkehrsweg angewiesen zu sein.
Der kleine See vor der Höhle
Nur in einem kleinen Abschnitt ist die Höhle beleuchtet...
... ansonsten herrscht Finsternis und nur die Stirnlampen ermöglichen es, die teils riesigen
Kavernen auszuleuchten.
Eigentlich wäre ja der Parkplatz viel weiter weg vom See beim Eingang der Höhle, irgendwie haben wir das wohl einfach übersehen. Und da wir die letzten Touristen auf Platz sind, bleiben wir auch gleich dort und haben einen einwandfreien Stellplatz. Nur dass eine Gruppe von Guides oder Einheimischen erst morgens um 2 Uhr von Ihrer Arbeit laut parlierend heimkehren und wir die Kegel deren Stirnlampen auf unserem Zeltstoff herumhuschen sehen, verunsichert erst einmal. Aber sie nehmen nicht weiter Notiz von uns und so ist der Spuck 10 Minuten später vorbei.
Am Morgen danach, bevor die Guides und viel später dann erste Touristen auftauchen, geniessen wir ein Bad im See vor der Höhle. Durch eindrückliches Karstgebirge fahren wir dann über Lak Sao weiter vorbei an einem neu aufgestauten See, der gerade ein etwas tristes Bild abgiebt. Abgestorbene Bäume soweit das Auge reicht... ist das der Preis des Fortschritts?
Ganze Wälder sterben wegen dem neu aufgestauten See ab - ein trauriges Bild
Die Strassen sind teilweise in schlechtem Zustand und wir beneiden die Touristen nicht, die sich das mit ihren Mietscootern antun. Auf einem Markt kaufen wir eine frische Ananas und geniessen die sonnengereifte Frucht bei einer Rast. Geschmacklich einfach schon ein anderes Erlebnis...
Ananas, frisch vom Markt
Kurz vor Tha Thaek machen wir noch einen Abstecher zur Buddha Cave, welche vor noch nicht allzu langer Zeit entdeckt wurde. In 2004 fand ein Fledermausjäger die Höhle, in welcher über 200 Messing Buddhas seit man weiss nicht wie lange geduldig auf den Finder warteten. Heute ist das leider ein schon völlig überladener Wallfahrtsort geworden. Wir bleiben nicht lange und auf dem Rückweg müssen wir mitansehen, wie der gesamte Krebsfang einer jungen Laotin aus dem Sack vom fahrenden Motorroller herunterfällt und sich eiligst in die Büsche schlägt... Hart wenn man bedenkt, dass sie dafür teilweise stundenlang von Hand den Schlamm durchwühlen müssen.
In Tha Thaek treffen wir einem ehemaligen Investmentbanker, der nach 16 Jahren im Beruf und Stress bedingten gesundheitlichen Problemen den Job an den Nagel hängt und neue Pläne schmiedet. Immer wieder spannend, auf welche Lebensgeschichten wir auf dieser Reise stossen... |
25.-30.11.2012
Pakse
Tree Top Explorer |
"Tree Top Explorer" ist der Hauptgrund, warum wir Pakse ansteuern. Drei Tage und zwei Nächte verbringt man im Dschungel eines Nationalparks auf dem Bolaven Plateau. In der Zeit gleitet man an bis zu 400 Meter langen Stahlseilen über Schluchten, an bis zu 200 Meter hohen Wasserfällen vorbei, seilt sich über eben solche ab und ist natürlich auch zu Fuss im Dickicht unterwegs oder klettert senkrecht Felswände hoch. Übernachtet wird in einfachen Baumhäusern, die ebenfalls nur über die Stahlkabel erreichbar sind.
Nach einem kurzen Besuch bei Green Discovery müssen wir also noch einen geeigneten Parkplatz für unseren Wagen finden und haben grosses Glück, im selben Strassenblock das Hotel Pakse zu entdecken. Dort können wir den Wagen nicht nur für die ganze Zeit stehen lassen, wir können ihn auch an Strom anschliessen und die Hotelinfrastruktur nutzen. Es könnte für uns nicht angenehmer sein und wir bedanken uns beim Besitzer für sein Entgegenkommen. Wir planen deshalb auch, uns nach der Rückkehr aus dem Wald das erste Mal seit vier Wochen wieder in einem Hotelzimmer einzuquartieren.
Am nächsten Morgen gehts los und wir packen in einen kleinen Rucksack, was wir für die kommenden drei Tage brauchen. Schön daran ist, dass wir langsam wirklich mit wenig auskommen. Wir werden zusammen mit sechs Australiern das Dschungelexperiment starten und fahren ca. 2h auf das Bolaven Plateau, das wichtigste Kaffeeanbaugebiet von Laos. Von hier kommt erlesener Kaffee der Marke DAO, primär Arabica und Robusta Bohnen. Vor jedem Haus werden Bohnen getrocknet und DAO selbst breitet sie auf riesigen Plätzen zur Trocknung an der Sonne aus.
Bolavenkaffee: Arabica und Robustabohnen zum Trocknen ausgelegt
An der Tourbasis angekommen werden wir ausgerüstet und schon zottelt die Gruppe los in Richtung grünes Dickicht. Es sei hier angemerkt, dass die Ausrüstung in gutem Zustand ist und die Guides ihr Handwerk verstehen und auch selber wirklich nie ungesichert in der Höhe herumturnen. Wir sind hier zwar in Laos, die Sicherheit hinkt aber im Vergleich zu europäischen Seilparks keineswegs hintennach. Nach ca. 1 Stunde Marsch und Gekraxel
stehen wir vor der ersten Hängebrücke über einen Wasserfall, wo auch gleich noch Mittagsrast ansteht. Auf Palmenblättern wird der übliche asiatische "Fastfood" ausgebreitet und der schmeckt in dieser Umgebung besonders gut. Nach dem Essen den Abfall zu entsorgen ist einfach, da alles biologisch abbaubar ist. Der Wald gibts, der Wald nimmts.
Hängebrücke über Wasserfall...
...bei welchem auch gleich Lunch angerichtet wird
Danach stehen wir schon bald auf der ersten Platform und der Spass kann losgehen. Wir klinken unsere Rollen auf die Seile und brausen los, von Platform zu Platform, immer längere Distanzen, immer höher über dem Abgrund. Am Anfang sehen wir das andere Ende des Seils noch, später verliert sich das Seil irgendwo im Laub der Bäume. Zwischendurch müssen wir uns aus den Baumwipfeln auf tiefere Platformen oder den Boden abseilen, nur um sich da am nächsten Seil einzuklinken. Die Aussicht ist grandios, die Wasserfälle sieht man aus sehr ungewohnten Perspektiven und alles rundherum ist einfach nur in sattem Grün.
Aussicht vom Bolaven Plateau über den Nationalpark bis am Horizont zum Mekong River
Warm-up Zip-line: Hier sieht man noch, wo's hingeht
Ausgerüstet mit einwandfreiem Equipment und natürlich GoPro Kamera
Wir kommen beim "Base-Camp" an, wo bereits frischer Lao-Kaffee (Arabica, mit Kondensmilch) auf uns wartet. Die Gelegenheit ist günstig, unter einem nahegelegenen Wasserfall eine Dusche zu nehmen und sich etwas zu erfrischen. Die Küchencrew sorgt in der Zwischenzeit fürs leibliche Wohl und tischt ein einfaches aber köstliches Gericht auf. Das Beerlao (es gibt hier eigentlich nur eine Biermarke) schmeckt besonders gut, haben es die Guides doch alles zu Fuss hierher bringen müssen - wie alles Andere übrigens auch. Es gibt wirklich keine Zufahrtsstrassen.
Der von uns meist erforschte, rund 200 Meter hohe Wasserfall direkt vor
dem Base Camp; daran
gleitet man mehrmals vorbei, seilt sich ab, duscht
darunter und es ist das Erste, was man am Morgen aus dem Baumhaus sieht
Base Camp mit Küche, Feuerstelle und grosser Platform
Nach gemütlichem Lagerfeuer gehts dann endlich in die Baumhäuser und auch die kann man nur über die Seile erreichen - eins geht rein, eins geht raus. Die Häuser sind rundherum offen und sogar mit Toilette und fliessend Wasser ausgerüstet. Wir haben Glück und es ist Vollmond... unbeschreiblich, das Wanken des Baumes zu spüren, vom Ausblick im Mondschein ganz zu schweigen. Bis auf einen Nager, der sich unserer Gurke annimmt, bleiben unliebsame Besuche aus und die Nacht wird eine der schönsten, die wir bisher hatten.
Unser Baumhaus; Zugang erfolgt nur über Stahlseile
Ausblick über die Baumkronen
Aus der Baumhütte zippen, Frühstück mit grandiosem Panorama und los gehts, in die zweite Runde. Wieder schwingen wir uns über noch tiefere Täler, wandern zu einem etwas abgelegeneren Wasserfall und dann können wir uns gerade noch in eine Höhle verkriechen, bevor ein monsoonartiger Regenfall uns vorerst mal zu einer längeren Pause zwingt. Da der Regen unerwartet lange anhält und wir in dieser engen Höhle mittlerweile auch schon zu Mittag gegessen haben, müssen wir irgendwann los und werden dabei bis auf die Haut nass. Da es aber angenehm warm ist, spielt das keine Rolle. Die längsten zwei Seile liegen mit 300 und 400 Meter noch vor uns und nass macht es fast noch mehr Spass, da es noch zügiger geht. Allerdings ist auch die Bremse beeinträchtigt. Zurück im Base Camp wartet schon wie zuvor der Kaffee und das warme Lagerfeuer auf uns. Der Abend ist gemütlich und mit dem Essen haben die Guides echt wieder punkten können. Auch diese Nacht wird wieder ruhig und auch diese Nacht findet der Nager wieder an etwas Gefallen, diesmal sind es aber ein paar Ledersandalen...
Die 400m Zip-line; das Seilende verliert sich in den Baumkronen
Gemütliches Aufwärmen nach der Monsoondusche
am Feuer mit Laokaffee (Bolavenkaffee mit Kondensmilch)
Reis und dreierlei Suppen, simpel aber gelungen
An diesem Tag steht "abseiling" an und zwar über den rund 200 Meter hohen Wasserfall vor dem Base Camp. Zuerst muss man die Höhe natürlich erklimmen, oben angekommen präsentiert sich dann aber wieder ein einmaliger Ausblick bis hin zum weit entfernten Mekong River. Nach kurzen Instruktionen wird der erste Kandidat losgeschickt. Er bleibt aber leider wegen einem Missverständnis auf halber Seillänge wegen der Sicherheitsleine stecken und ein Guide muss nachrücken, um die Situation zu lösen. Und so kommen auch wir an die Reihe und der Moment, wo man sich über die Kante des Wasserfalls schwingt, ist gerade nicht so prickelnd. Kaum hängt man aber im Seil, kann man es so richtig geniessen, Zeit dazu hat man ja genug. Das ist ein Teil der Tour, welcher einige aus der Komfortzone lockt.
Oben auf der Abrisskante des Wasserfalls - das sieht von unten wesentlich harmloser aus
Beim Einstieg in die Kante; im Hintergrund sieht man klein das Base Camp
Zum Schluss müssen wir natürlich wieder den Berg hoch kraxeln, um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen. Doch der letzte Challenge steht noch an. Obschon mit Eisentritten und Sicherungsleinen bestens gesichert, hier wird es sowohl anstrengend wie auch für einige eine Grenzerfahrung. Hoch oben am Fels stehen wir und müssen die letzten 35 Meter senkrecht die Wand hoch klettern, um auf dem Plateau oben anzukommen. Dort angekommen traversieren wir ein letztes Mal auf Seilen die oberste Abrisskante des Wasserfalls und da treffen wir auch auf eine Schaar thailändischer Mönche, die an unseren Seilaktivitäten Freude finden und es auch gleich selber ausprobieren.
Hängebrücke - wer sagt denn, dass das nur Touristen Spass macht?
Zwei Stunden Fussmarsch später sind wir wieder am Ausgangspunkt, geben unsere Ausrüstung ab und geniessen ein kühles Getränk nur um gerade noch trockenen Fusses in den Bus zu gelangen. Danach setzt wieder intensiver Regenfall ein. Die Rückfahrt ist deshalb auch ziemlich gemächlich, da natürlich die Naturstrassen durch die Feuchtigkeit aufgeweicht ziemlich schlammig geworden sind.
6 Aussies, 3 Guides von Green Discovery und wir;
Das war viel Spass, Adrenalin und Körperarbeit
Schön zu wissen, dass uns im Hotel Pakse heute noch ein Zimmer erwartet und wir unsere nassen Klamotten trocknen und uns gründlich Duschen können. Wir bleiben insgesamt zwei Nächte, da wieder viel Internetarbeit und Reisorganisation ansteht. Das Hotel bietet dafür die ideale Infrastruktur und erst noch die einzige Dachterrasse in der Stadt, wo es sich gut chillen und abends gut essen lässt.
Kleine Besorgungen erledigen sich am einfachsten mit Motorradtaxis
Ausblick von der Dachterrasse des Pakse Hotels
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1./2.12.2012
Champasak
Inseln:
Don Khong
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In Champasak findet man eine der grössten Tempelruinen von Laos und ein Besuch lohnt sich wirklich. Die alten Gemäuer werden derzeit von Indischen und Italienischen Spezialisten katalogisiert und soweit möglich rekonstruiert. Man sollte allerdings die Fährboote meiden um dahin zu kommen, die verlangen absurde Preise. Ein kleiner Umweg über die neue Strasse von Pakse aus lohnt sich.
Auf dem Rückweg finden wir ein Guesthouse direkt am Mekong und geniessen die durch den Mond hell erleuchtete Szenerie.
Veranda des Guesthouses Simone (sie eröffnete dies mit über 80 Jahre)
Mekong River im Schein des Mondes
Die nächste und voraussichtlich letzte Etappe sind die "4000 islands", ein breites Delta des Mekongs mit einer Vielzahl kleiner Inseln und Wasserfällen. Wir setzen auf die Hauptinsel (Don Kong) über, wo Tags zuvor ein grosses Bootsrennen stattgefunden hat. Was davon übrig bleibt ist ein unglaublicher Müllhaufen und wir entscheiden nach einer Umrundung der Insel, dass wir wieder aufs Festland zurückfahren.
Not the place to be; so sieht es im ganzen Dorf auf Don Khong aus
Wir fahren die kurze Strecke nach Ban Nakasang, dem Ausgangsort für die Schiffsverbindung zu der Partyinsel Don Det, und finden auch hier im Wat eine unkomplizierte Bleibe nah bei der Bootsrampe. Ein kurzer Rundgang durch das Dorf zeigt schnell, dass sich Tourismus woanders abspielt, ein paar hundert Meter über den Fluss. Kaum ein Guesthouse oder Restaurant ist hier zu sehen. Wir setzen uns an den Strand und beobachten das Treiben der Einheimischen, die sich im Fluss waschen und natürlich den Sonnenuntergang, der alles in ein rotes Licht taucht.
Ban Nakasang; ein reiner Durchgangsort für den Tourismus
"4000 Islands" bei Abenddämmerung
Abendliches Gebet im Wat
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3.12.2012
Don Det /
Don Khon
NEU |
Früh erklingt der Gong des Wat in unseren Ohren und dementsprechend früh suchen wir am Strand nach einem Boot, welches uns rüber auf die Inseln bringen wird. Wir haben insofern Glück, dass wir jemanden finden, dies jedoch der Besitzer eines sehr bescheidenen Bootes ist. Das Ding ist wirklich ziemlich instabil im Wasser und er muss auch von Zeit zu Zeit Wasser abschöpfen... da hilft auch Gas geben nichts. Drüben angekommen gehen wir gegen den Strom abgekämpfter Fun-Touristen. Das Dörfchen ist wirklich ideal zum Chillen und es gibt unzählige Bungalow-Guesthouses, die direkt an den Fluss gebaut sind.
Welches davon wird uns wohl rüberschippern?
Mit einem Fahrrad erkunden wir die Insel und fahren über die alte und einzige Eisenbahnbrücke (!) in Laos, die Don Det und Don Khon miteinander verbindet.
Wir hoffen, am Südzipfel der Insel ein paar Süsswasserdelphine zu erspähen, eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Leider erfolglos bleiben uns noch die Wasserfälle, an welchen sich die Franzosen zu Kolonialzeiten die Zähne ausgebissen haben. Trotz mehrmaligem Versuch, den Mekong an dieser Stelle für die Handelsflotte schiffbar zu machen, blieb der langfristige Erfolg aus. Sie gingen dabei soweit, dass sie erst zerlegbare Dampfschiffe und eine Eisenbahn für den Transport der Einzelteile auf dem Landweg bauten, womit sie die Wasserfälle umfahren konnten. Schlussendlich transportierten sie die bis zu 60 Tonnen schweren Schiffe in einem Stück über die wenige Kilometer lange Strecke. Die Landroute machte dann aber diesem Handelsweg zu starke Konkurrenz, sodass die Bahn in Vergessenheit geriet und nur zufällig zwei der drei Loks 1996 gefunden wurden.
Einzige Eisenbahnbrücke auf Laos stammt aus französischer Kolonialzeit
Flussdelta oberhalb der Wasserfälle
Eine von insgesamt drei Dampflocks, die ganze Schiffe auf dem Landweg
um die Wasserfälle herum zog
Mekong unterhalb der Wasserfälle, das Habitat der Süsswasserdelphine
Einer von vielen Wasserfällen, über die der Mekong auf breiter Front in die Tiefe stürzt und
so ein natürliches Hindernis für die Beschiffung darstellt
Die letzten Kip im Sack reichen gerade noch aufs Festland, von wo wir dann direkt zur Grenze nach Kambodscha aufbrechen.
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03.-07.12.2012
Gescheiterter Grenzübertritt
Savannakhet |
Schon die Verhaltensweise der laotischen Grenzbeamten verheisst nichts Gutes: Wir sollen doch den Wagen mal auf laotischen Boden stehen lassen und die Pässe noch nicht ausstempeln, es könnte ja sein, dass wir nicht über die Grenze kommen. Nur dumm, ist das Carnet de Passage bereits schon vor der Grenze bei einem kleinen Checkpoint abgestempelt und somit der Wagen ausgecheckt worden.
Die Herren Grenzbeamten sollten Recht behalten - zwei frustrierte Engländer sitzen nun schon am zweiten Tag mit dem Zollverantwortlichen am Tisch, welcher sich stoisch weigert, sie einreisen zu lassen.
Dazu ist zu sagen, dass die zwei die Organisatoren einer Klassikrallye sind, welche 22 Oldtimer durch Malaysia, Thailand, Laos und schlussendlich eben Kambodscha führen soll. Die Oldtimer warten in Pakse auf grünes Licht. Alle Fahrzeuge haben explizit auf Vorabklärung und Rekognoszierungstour im Frühling ein Carnet de Passage nur für diesen Grenzübergang anfertigen lassen und genau dieses passt dem Grenzer heute nicht.
Ebenfalls ist dazu zu sagen, dass das Vorausdetachment der Rallye ein Tag früher wie auch mindestens drei andere Fahrzeuge, die wir kennen, den Grenzübertritt genau mit diesem Dokument gemacht haben und ein viertes sogar gebeten wurde, sich doch dieses Dokument für die Grenzüberschreitung zu besorgen.
Aber eben, die ganz offizielle Fassung einer ordnungsgemässen Fahrzeugeinfuhr ist ähnlich kompliziert und teuer wie in Vietnam nur zeigen sich die Grenzbeamten meist kullant, ganz selbstlos natürlich. Bei 22 Oldtimer
der obersten Preisklasse kriegt halt dann eben auch der Zöllner kalte Füsse da, dies unliebsame Fragen aufwerfen könnte. Niet für die = niet für uns, wo würde sonst die Gerechtigkeit bleiben?! Same same - but different. No!
Irgendwann wird ihm unsere Besetzung des Zollhäuschens unangenehm und er schliesst kurzerhand eineinhalb Stunden vor der offiziellen Schliesszeit das Office - und mit ihm gehen alle übrigen Angestellten des Grenzübergangs. Plötzlich stehen wir alleine da?!
Uns wurde von drei Seite geraten, mit ihm doch nochmals "privat" zu reden und ggf. 20 Dollar in den Pass zu legen. Für diesen Tag macht es aber keinen Sinn mehr, hat er doch schon rund 500 Dollar der Rallye abglehnt.
Wir kommen am nächsten Morgen nochmals her, wenn sonst noch keiner ansteht. Wenn er dann nicht will, dann eben nicht. Und eben, er will nicht. Er kommt schon eine halbe Stunde zu spät, sein goldbehängter Arbeitskollege liegt in der Hängematte vor dem Office und schläft, und keiner gibt sich auch nur ansatzweise die Mühe, uns wahrzunehmen. Und kaum ist er da, verschwindet er auch schon wieder. Wir tun es ihm gleich und kehren dem Pack den Rücken. In solchen Momenten ist es immer gut zu wissen, dass sie für uns eigentlich nur eine Episode mit Unterhaltungswert sind, dies aber ihr Leben ist und sie sich selbst sowie dem Land damit schaden. Fazit: Schlechtes Timing kann daneben gehen.
So fahren wir nach Pakse und von da aus weiter nach Savannakhet, wo wir uns das Touristenvisum für Thailand besorgen. Wenn wir Lust haben, können wir es immer noch von Thailand aus über einen anderen Grenzübergang probieren. Und wenn nicht, bleibt uns mehr Zeit für eine andere Destination.
Dafür haben wir in Savannakhet etwas Zeit übrig, endlich mal ein paar Arbeiten am Auto zu erledigen und die Mailänderli zu backen. Es ist zwar alles etwas improvisiert und bei 35 Grad den Mailänderliteig schnell genug zu verarbeiten, bevor er zerfliesst, braucht etwas Geschick. Aber letztendlich kriegen wirs gebacken und der Zweck heiligt ja schliesslich die Mittel. Happy Samichlaus!
Coleman Ofen auf Optimus Kocher und zum Beladen
benützen wir die Fiskars Sandschaufel. Geht doch!
Die Ausbeute lässt sich sehen und schmecken tun sie auch
(fast) wie Zuhause. Das sind vermutlich die ersten Mailänderli, die
Savannakhet gesehen hat.
Danach heisst es Abschied nehmen von Laos! In über 5 Wochen haben wir das Land zu schätzen gelernt und die Menschen hinterlassen bleibende Eindrücke bei uns. Das Land ist eine einfache und angenehme Reisedestination mit vielen Höhepunkten. Möge die Natur und die davon abhängigen Einwohner noch lange vor grösserem Schaden bewahrt bleiben.
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