Indien
(14.03.2013 bis 12.05.2013)

 

 

Verkehr

Wir finden, die Inder sind nicht wesentlich schlechtere Verkehrsteilnehmer als in den übrigen Südostasiatischen Ländern aber die Menge macht es aus. Es tummelt sich alles was Beine und Räder hat auf den Strassen und das ist zuweilen ziemlich viel. Von Ochsenkarren bis Lastwagen zirkelt alles durch die teilweise engen Strassen und dementsprechend langsam ist der Verkehr. Ziegen, Kühe, Ochsen und anderes Getier bewegt sich ebenfalls an allen unmöglichen Stellen durch die Strassen. Sie verlangsamen den Verkehr ebenfalls dramatisch und unberechenbar. Gut so, das macht ihn überhaupt fahrbar. Die Gesetmässigkeiten sind eigentlich relativ simpel: Die Masse gibt das Vortrittsrecht, das Horn verleiht Nachdruck und wird sehr, sehr oft eingesetzt um den Vordermann auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen, sei es zum Überholen oder einfach so. Der Verkehr fliesst langsam und so hat man aber gut den Überblick - Coolness ist aber trotzdem unabdingbar und die Hände behält man besser am Lenkrad als sie vor Ärger zu verwerfen. Das bringt eh nichts und unverhofft kommt oft - in Indien eigentlich sehr oft - und da sind Hände in der Luft herzlich nutzlos.
Wer eine übliche Tour hinter sich hat wie wir, ist denke ich bestens gewappnet für den indischen "Wahnsinn". In Thailand und Malaysia fährt man schon Monate lang auf der linken Strassenseite und verinnerlicht sich das genug, sodass es schon Routine ist. Und die Fahrzeuge, die überall in die Strasse einbiegen ohne links und rechts zu schauen oder Gegenverkehr an den ungewöhnlichsten Orten sind auch nicht fremd. In Indien verfeinert man höchsten die Horn-, Brems- und Ausweichtechnik. Sind es keine menschlichen oder tierischen Hindernisse, so gibt es genügen Schlaglöcher, Speed Braker (wohl eher Achsbrecher) oder ähnlich gefährliche Verkehrsberuhigungsmassnahmen, die oft ohne Vorwarnung vor einem Auftauchen. Zeichengebung ist ein separates Kapitel. Entweder sie nutzen Handzeichen (Fahrer und Beifahrer), Blinker oder gar nichts. Jede erdenkliche Kombination ist anzutreffen.

Die Hauptachsen sind eigentlich von ziemlich guter Qualität und zwei Verkehrsteilnehmer können sich ohne gefährliche Sandstreifenmanöver kreuzen. Eine wirkliche Gefahr stellen die Speed Braker (Teerschwellen) dar, für die man aus voller Fahrt auf praktisch null abbremsen muss. Die kommen in den meisten Dörfern, Nationalpärken und - AUTOBAHNEN vor! Sie werden oft nicht angekündigt. Wenn wir kritische Momente erlebt haben, dann nur weil vor uns unerwartet ein Auto genauso überrascht von der Spassbremse eine Vollbremsung einleitet. Noch gefährlicher Stufen wir Sperrgatter ein, die versetzt von der Polizei in die Strasse gestellt werden, um ebenfalls das Tempo und somit die diesbezüglichen Unfallopferzahlen zu reduzieren. Kreuzen ist teilweise unmöglich - vorallem wenn die Verkehrsteilnehmer die Bedeutung eines Lenkrads noch nicht verstanden haben. Daran kann man nämlich drehen und so fährt man eine Kurve... Besonders Spass machen diese ebenfalls unangekündigten Hindernisse, wenn man gerade schwungvoll zum Überholen ansetzen will. Schluck und zurück auf die eigene Spur! Wir sind fest überzeugt, dass daran mehr Menschen sterben als vorher.

Des weitern ist immer und auf jeder Strasse mit Gegenverkehr zu rechnen, auch wenn die Spuren richtungsgetrennt sind. Es sind wiederum Lastwagen, Traktoren, Motorräder und Fahrradfahrer, die selbst auf Autobahnen falsch daherkommen können. Und Achtung: Sie kommen fast immer auf der Überholspur daher.

Es gibt im Süden ziemlich viele Mautstrassen - solche die es offiziell sind und solche, von denen wir glauben, dass sie nur für Ausländer gelten. Wichtig: Immer die Belege aufbewahren, denn teilweise gibt es drei Mautstationen und wenn man bei der ersten bezahlt hat, muss man bei den beiden weiteren nicht mehr bezahlen. Und auch wichtig, sie wollen einem oft als Light Craft Vehicle einstufen, was ein Kleinlaster ist. Kostet mehr, ist aber nicht richtig. Auch führen an den Strassenkreuzungen oder sonst unterwegs Strassenposten unsinnige Statistiken oder nutzlose Kontrollen durch. Manchmal hört und sieht man die Beamten einfach nicht und fährt unbehelligt weiter. Genug ist manchmal einfach genug.
Wir hatten nie irgendwelche Probleme und eher lustige Konversationen mit den Police Officers. Sie wissen oft nicht, was mit uns anzufangen ist und winken uns dann schmerzlich weiter - sie sehen ihr Schmiergeld vorbeifahren.

Eine Regel ist uns immer und immer wieder eingebleut worden: Don't drive at night! Das ist hier im Land der heiligen Kühe die heilige Regel für Overlander aber oft auch Einheimische. Was immer im Stammhirn der Lastwagenfahrer vorher noch knapp funktioniert schaltet sich in den Schlafmodus, sobald es dunkel wird. Alkohol und unglaubliche Rücksichtslosigkeit, Drogen und Schlafmangel, schlecht gewartete Fahrzeuge oder auch Fehlsichtigkeit - es ist fatal. Die Strassen sind gesäumt von schwer demolierten Fahrzeugen, primär Lastwagen. Schäden von Frontalkollisionen sind die Regel. Jährlich sterben nach offiziellen Angaben 130'000 Menschen im Strassenverkehr.

Bei Unfällen wurde uns einhellig von allen Indern gesagt: Fahrt weg! Geht nicht mal hin um zu helfen, wenn ihr nicht involviert seid. Ausländer sind zahlungskräftig und wenn auch noch so unsinnig, plötzlich ist man tief in der juristischen Mühle. Oder es gibt die Selbstjustiz eines Mobs, der problemlos lebensgefährlich werden kann. Nie verletzte ins Fahrzeug nehmen - stirbt er unterwegs, so wird man dafür verantwortlich gemacht und wird juristisch belangt. Fazit: Wann immer Anzeichen eines Unfalls erkennbar sind, grossen Bogen drum machen und auf jeden Fall keinen verursachen.

Zum Schluss aber doch die gute Neuigkeit, dass trotz allem Fahren hier Spass machen kann, wenn man ein bisschen für die anderen mitdenkt. Wer Verkehrsregeln wenig mag, ist hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Have fun! And drive Carefully. Was man hier braucht sind gute Bremsen, ein gutes Horn und viel Glück.

 

Navigation

Sygic App für iPad, Indien Strassenkarte 28 CHF, sehr empfehlenswert. Tankstellen, teilweise Hotels, Bankomaten, etc. drin zu finden. Nur dass Strassen auch mal zu eng werden können ersieht man daraus halt wie mit jedem anderen GPS auch nicht. Es lohnt sich wirklich, sich hier nicht noch gross mit Navigation abzuquälen. Besser alle vier Augen auf der Strasse haben.

 

Kommunikation

Man kriegt lokale SIM Karten für mobile Phones (wir hatten Airtel, einwandfrei), allerdings nur sehr mühsam. In der Regel wollen sie Pass- und Visakopie, zwei Passfotos sowie ein Antragsformular ausgefüllt haben. Die Angaben auf dem Formular werden mit dem Pass verglichen und seid vorbereitet: Nicht in allen Pässen dieser Welt findet man die vollständige Wohnortsadresse wieder und das könnte die Antragsprüfer überfordern. Witzig auch: Jeder Bundesstaat ist wie ein eigenes Land und überschreitet man die "Grenzen" fällt Roaming an. BSNL ist eine staatliche Company, Vodaphone eine private. Wir würden aus unserer Erfahrung wohl eher Vodaphone empfehlen. Eine SMS kostet inkl. Roaming 1.50 Rupies, also etwa drei Rappen.

Mobile Internet 3G Lösungen gibt es auch und auch hier gilt der gleiche Antragszirkus. Wir arbeiteten mit BSNL und haben leider nur allzu oft schlechte oder gar keine connectivity. Trotz nicht aufgebrauchten Datenvolumen ging gar nichts mehr. Vodaphone wär da wohl wieder der bessere Entscheid, was uns von anderen Einheimischen bestätigt wird. Es lohnt sich aber, so eine SIM Card im iPad oder Computer zu haben - WiFi ist ausser in den wirklich touristischen Orten noch immer relativ rar. Und wenn es hat, heisst das noch lange nicht, dass es auch funktioniert.

Zahlungsmittel

Indische Rupie INR (1 CHF ~ 56.8 Rupie, März 2013)

ATM Bezüge gehen in der Regel gut, jedoch teilweise mit 200 Rupies Bezugsspesen von Betreiberseite. Man kann mit VISA oder Maestro beziehen, 10'000 Rupies sind aber üblicherweise das obere Limit. Manchmal geht auch 15'000 oder 20'000, mehr haben wir aber nie beziehen können. Das ist teileise recht ärgerlich. Tageslimite von CH Banken sind max. 500 CHF - ebenfalls zu beachten, sollten grössere Beträge für die Verschiffung etc. abgehoben werden müssen. Nicht alle Orte akzeptieren Maestro-Bankkarten, allerdings mit den gleichen Einschränkungen. Eine prüfenswerte Alternative könnte Western-Union sein - die Beträge werden unlimitiert ausbezahlt, allerdings muss jemand von zu Hause aus das Geld einzahlen. Spesen sind bei grösseren Beträgen tiefer als bei ATM Bezügen. Und eine Stunde nach Einzahlung kann das Geld bei jedem Western Union Schalter mit nur einem Code bezogen werden. Think about it...

Tankstellen Tankstellen mit Diesel sind überhaupt kein Problem. Trotzdem sollte man in ländlichen Gegenden nicht auf die Tankwarnanzeige warten. Meistens Cashzahlung erforderlich, manchmal geht aber auch Karte.
Der Liter Diesel ist aktuell ca. 53 Rupies, also etwas weniger als ein CHF. Das ist ein Langzeithoch für Indien. Wichtig: Es empfiehlt sich, immer die Tankanzeige VOR dem Tanken auf den Nullstand zu checken.

Behörden & Visum

Vorweg gesagt: Avoid it whenever possible!

Visum: Indien wurde ziemlich unerwartet zu einer Knacknuss. Das Visaregime wurde in den letzten zwei Jahren stark verschärft und frühzeitige Abklärungen sind unerlässlich, wenn man Fiasko vermeiden will.

Fakt ist folgendes (März 2013): Die zweimonative Wiedereinreisesperre ist definitiv aufgehoben worden. Und wer ein "multiple entry" hat, kann das so ohne komplizierte Zusatzbewilligungen jederzeit nutzen. Visumsanträge von ausserhalb des Heimatlandes zu beantragen ist heikel. Wir haben als Tourist-Visa Inhaber von Malaysia kein Anrecht, ein Tourist-Visum für Indien von Malaysia aus zu beantragen. Die Vorabklärung (die gleichviel kostet wie der Antrag selber und 5-10 Arbeitstage dauern kann) wurde entsprechend negativ beantwortet. Man kann ggf. versuchen, nach Bangkok zu fliegen und es dort zu bekommen aber das kann ein kostspieliger und nicht zwingend erfolgreicher Versuch darstellen. Es bleibt u.U. nur der Kurier ins Heimatland und eine Agentur, die es dort für einen einholt. Also Achtung!

Die Einreise auf dem Luftweg ist unkompliziert, wie in den meisten Ländern. Nur wird in der Checkliste des Customsdepartment gefragt, ob man ein SatPhone einführt. Doch das wahre Vergnügen startet für uns mit dem Customs House in Chennai: 5 Tage und ein völlig unnötiges und unverständliches Customsprozedere braucht es, um den Wagen aus dem Zollgelände heraus zu fahren. Wer immer das Gefühl hat, er könne das auf eigene Faust machen: Es ist vielleicht nicht unmöglich aber sicher totale Zeit und Geldverschwendung! Nehmt Euch eine Agentur, sicher! Inkompetenz, Unfähigkeit, Korruption und Bürokratie - so wird das Land systematisch durch die eigenen Beamten geschädigt. Fährt man auf dem Landweg über die Grenze, können es die Grenzbeamten in weniger als einem halben Tag und ohne diese unnötigen Kosten. Carnet de Passage ist erforderlich aber viele kennen den Unterschied des Haftungslimits nicht und stempeln einfach alles ab.

 

Einreise

Chennai Airport / Harbour

 

 

 

 

 

 

Ankunft im Airport ohne besondere Vorkommnisse. Exchange Schalter gibts diverse und Taxistände mit offiziellen Taxis stehen davor. Ca. 400-500 Rupies bis ins Stadtzentrum sind realistisch.

Ankunft Fahrzeug in Container Hafen Chennai: Es ist ein grosser und geschäftiger Hafen, Gebühren aber noch verhältnismässig ok. Details zur Shipping Company, welche für uns den Auslad organisiert hat, siehe Shipping Information. Grundsätzlich sollte man nicht erwarten, dass das Auto in weniger als 5 Arbeitstagen nach Ankunft des Containerschiffs wieder verfügbar ist. Die meisten Agenturen sind im Paris Quartier, ganz in der Nähe des Hafenviertels. Wichtig: Internat. Führerausweis, Passkopien, Carnet de Passage und das "Bill of Lading" als Paperversion oder vom Verschiffer korrekt "surrendered" ist das, was man für die Agentur braucht. Und eine gültige Versicherung ist erforderlich. Die kriegt man bei allen der vier staatlichen Versicherungscompanies für um die 50-60 USD (3800 Rupies, inkl. Inspektion). Die Versicherung wird vielleicht darauf bestehen, dass das Fahrzeug inspiziert werden muss, was uns 500 Rupies zusätzlich kostete. Wir haben sie von United India Insurance Company und alle Companiy Offices sind an der "Anna Salai Strasse" zu finden. Die Inspektion fand bei uns zeitgleich mit der Zollinspektion statt - war aber kompliziert die beiden Inspektoren zeitgleich dahin zu beordern.

 

Ausreise

Sunauli

Die Ausreise in Sunauli ist sehr simpel. Man fährt an einem Schlagbaum vorbei und sieht gleich danach auf der linken Seite das Customs Office. Das Carnet ist bestens bekannt und kein Problem abzustempeln. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite ist das Immigration Office, gerade vor dem Schlagbaum. Da werden die Pässe ausgestempelt und erledigt ist die Sache. Auf nach Nepal!
Wechselstuben gibt es überall aber Achtung: 500er und 1000er Rupies Noten von Indien dürfen in Nepal nicht eingeführt werden!

 

Organisation

Wasser findet man in Indien ebenfalls in den 20-Liter Kanistern, sie sind allerdings nicht mehr so häufig vertreten. Die Kanister sind genau zu prüfen und die Anbieter müssen über die Aufbereitungsmethode Bescheid wissen. Filtermethoden in Kombination UV-Licht, Ozon oder Osmose ist ok. Die Qualität kann aber variieren. Der Kanister kostet 20-80 Rupies.

Wenn es mal warm wird im Auto und man fast kochendes Wasser trinken soll, nicht vergessen: Nasses Frottiertuch um Flasche oder Bag wickeln und die Dissipationsenergie kühlt es nach relativ kurzer Zeit und ohne zusätzliche Energie auf ein angenehm trinkbares Niveau herunter.

Zumindest in Südindien gibt es wenig, was wir als "Supermarkt" bezeichnen und Lebensmittel geht man auf dem Markt einkaufen. Milchprodukte gibt es wenig aber Nestle hat auch hier ihr Marktanteile geholt und so findet man zwischendurch wieder Trouvallien. Schwieriger sind spezielle Dinge wie Ausrüstungsgegenstände oder technisches Equipment. Das Zeug ist teilweise schwierig aufzutreiben und die Qualität der Produkte ist dann ggf. nicht sehr hoch. Fleischprodukte sind ebenfalls selten und wenn vorhanden, dann machen wir einen grossen Bogen drum herum. Alkoholika ist in den teilweise stark von Muslimen geprägten Gegenenden nur sehr limitiert zu bekommen.

Autowerkstätten sehen wir die üblichen Kleinst-Bastlershops. Toyota ist präsent aber eben auch mit einer jungen Geschichte. Vorallem "Import-Fahrzeuge" sind ggf. etwas komplizierter zu reparieren und Ersatzteile für unseren Wagen rar. Aber immerhin sind die Mitarbeiter bemüht, zu helfen. In Mumbai und Dehli gibt es Import-Fahrzeug Garagen, die am besten Qualifiziert sind. Aber für Beschaffung der Ersatzteile sind schnell 20-30 Tage im Minimum zu kalkulieren. Rechtzeitig planen also.

Die Verpflegung basiert bei uns meistens auf dem üblichen Frühstück im Auto und wenn möglich, einem kleinen Lunch in Form eines Salates oder ähnlichem ebenfalls im Auto. Gemüse gibt es an jeder Strassenecke reichlich und in guter Qualität. Oft stoppen wir aber dafür bei einem der unzähligen Restaurants, welche hier auch "Hotel" genannt werden. Die Küche ist durchaus abwechslungsreich aber überwiegenend Vegi. Uns sind aber noch keine Zähne oder Haare deswegen ausgefallen und Fleisch fehlt uns nicht. Abendessen ist praktisch ausnahmslos irgendwo im Restaurant - wäre schade, wenn wir das Essen hier nicht geniessen würden. In der Regel kommt man mit 3-6 USD für 2 Personen aus - und dann hat man aber schon ein leckeres Mahl. Es geht auch mit viel weniger, doch wo bleibt dann das Vergnügen?

Wer mit Gaskartuschen kocht, der könnte ggf. Probleme mit Ersatz finden. Es sind die 2 und 5kg Flaschen, die hier nachgefüllt oder verkauft werden können. Wir waren jedenfalls bisher erfolglos auf der Suche nach 250ml Kartuschen.

Gesundheitliche Vorsorge kann sich lohnen. Wir haben ein Dreisäulen-Konzept: Verdauung - Mosikto Prävention - Schlaf.

1. Für eine gute Verdauung nehmen wir "Okubaka" Globulis und achten natürlich etwas auf das, was wir essen. Auf jeden Fall sollte Tiniba (Antibiotikum) gegen Giardiasis und Parasiten im Gepäck dabei sein. Die Magenkrämpfe die die Parasiten verursachen können sehr schmerzhaft sein. Daher auch Buskopan nicht vergessen. Man kriegt das Zeug hier zwar aber eine unmittelbare Medikation kann ziemlich nützlich sein.

2. Ganz wichtig drittens: Antibrumm in rauhen Mengen sowie Tigerbalsam / Kailas Jeevan um Stiche schnell und äusserst effektiv zu bekämpfen. Malaria und Denghue sind neben den lästigen Stichen selbst eine allzeit präsente Gefahr. Impfungen sind natürlich selbstredend, was auch immer die aktuelle Empfehlung ist.

3. Guter Schlaf ist teuer - bei der Hektik hier sicher ein wichtiges Element um ruhig Blut zu wahren, wenn mal wieder die Inder um die Ohren flitzen. Da es zeitweise sehr heiss und laut sein kann und der Körper durch das anstrengende Klima sowieso stark strapaziert wird sollte man sich darübe gute Gedanken machen. Seien es Ohrenpfropfen, ein kleiner Ventilator, der nachts die Luft etwas umwälzt aber auch ruhige und störungsfreie Nachtplätze, ... es lohnt sich und reduziert auch zwischenmenschliche Spannungen.

Pharmacien findet man ziemlich überall und wir bekamen einige Medikamente recht problemlos - einzeln oder genau die Anzahl Tabletten, die man braucht. Recht praktisch, muss man sagen.

 

Sicherheit

Wir stehen dazu, Softies zu sein und suchen jeden Abend einen sicheren Nachtplatz. In der Regel stehen wir immer irgendwo, wo es Gates und Security gibt. Wie gesagt, ruhiger Schlaf ist wertvoll und abgesehen davon kann man so auch in den einen oder anderen Pool hüpfen, eine Dusche geniessen oder einfach zivilisiert aufs Klo gehen. Man muss ja nicht alle Gewohnheiten der Inder übernehmen. Wir bezahlen in der Regel nichts für die Standplätze, etwas Verhandlungsgeschick und Geduld braucht es aber schon. Resorts, Hotels, Guesthouses und vereinzelt auch christliche Institutionen oder mal ein College bieten Unterschlupfsmöglichkeiten. Es gibt auch Rest-Houses für reisende Beamten, wir sind aber bisher immer angebrannt. Vielleicht haben andere mehr Glück? Nach rund 2 Monaten müssen wir feststellen, dass die Nachtplatzsuche mit Abstand das lästigste Unterfangen in diesem Land darstellt.
Die Sturheit und Regelgläubigkeit der Betreiber ist grenzenlos, hauptsache sie müssen nichts selber entscheiden. Aber es gibt auch die anderen Fälle, wo wir äusserst freundlich akzeptiert werden. Geduld und Verhandlungsgeschick ist hier angesagt. Und manchmal einfach gute Nerven.

Im Süden Indiens fühlten wir uns nie bedroht oder irgendwie sonst in Gefahr. Es gab einen Zwischenfall einer sexuellen Belästigung, das war aber auf weite Distanz und harmlos. Aber Männer haben hier definitiv einen anderen Umgang mit Frauen, insbesondere wenn sie etwas mehr Haut zeigen als ihre eigenen Frauen.
Kleider also daher anpassen: Lange Hosen und ordentliche T-Shirts, ggf. sogar einen Schal um Haut abzudenken ist angebracht. Wie Touristen sich hier oben ohne an den Strand legen oder sich spärlichst bekleidet präsentieren finden wir ziemlich unklug und wenig sensibel. Dass die ziemlich emotional gesteuerten Männer hier die Signale anders interpretieren ist kein Geheimnis und die Konsequenzen teilweise fatal.


Sprache

Englisch reicht sehr weit, eine Brocken bis ziemlich gutes Englisch erlaubt viele Gespräche und hilft auch in organisatorischen Belangen.


Unterkunft / Essen
Chennai N13°04.650'; E080°15.750' DZ im Chandra Park Hotel, inkl. Frühstück, WiFi
Chennai N13°04.785'; E080°15.579' DZ im YWCA International Guesthouse, WiFi
Mettupalayam *) N12°36.906'; E079°41.992' IRDT Primary School, Charity Projekt, nur besuchen, wenn an Schulprojekt interessiert
Muttukadu  *) Privat
Kurnankuppam  *) N11°52.111'; E079°48.923' Parkplatz Kailash Beach Resort (ruhig, WC), WiFi, Swimmingpool (600INR/Person), Restaurant (nicht so gut)
Darasuram  *) N10°56.842'; E079°20.491' Parkplatz Paradies Resort (laut, WC, Dusche), WiFi, Restaurant (sehr gut)
Chettinadu  *) N10°10.407'; E078°46.759' Parkplatz Chettinaadu Inn (ruhig, WC), WiFi, Restaurant (gut)
Madurai  *) N09°54.628'; E078°06.506' Campus The Madula College (ruhig, WC)
Kanyakumari  *) N08°05.042'; E077°32.793' Parkplatz Christlichen Organisation (ruhig, WC), unfreundlich!
Varkala N08°45.535'; E076°41.288' Neben 8 Wonders Guesthouse (ruhig, WC, Dusche), Restaurant (Asin Momo, nahe)
Alappuzha *) N09°29.974'; E076°19.355' Parkplatz Tharavad Heritage Resort (ruhig, WC, Dusche, Strom), DZ mit WC und Dusche auf Hausboot, inkl. 3 Mahlzeiten
Kochi *) N09°59.403'; E076°17.017' Parkplatz Amurtha International Hotel (ruhig, WC), WiFi, Restaurant
Chinnakallipatti *) N11°23.760'; E077°06.540' Garten von FfIRE, Foundation for Infrastructure, Reconstruction and Employment, Nach Dr. Leslie fragen (ruhig, WC, Bucket Shower)
Ooty N11°24.152'; E076°42.279' Parkplatz YWCA Anandagiri (ruhig, WC, Bucket Shower)
Mudumalai *) N11°31.894'; E076°38.836' Jungle Hut (ruhig, WC, Dusche, Pool, Strom), Restaurant (sehr gut)
Mysore *) N12°18.658'; E076°39.587' Parkplatz Pai Vista Hotel (ruhig, WC), Restaurant
Srirangapatnam *) N12°24.993'; E076°40.687' Parkplatz New Amblee Holiday Resort (ruhig, WC), Restaurant
Halebid *) N13°12.760'; E075°59.594' Parkplatz Mayura Shantala Hotel (ruhig, WC), Restaurant
Hampi *) N15°18.555'; E076°28.716' Parkplatz Mayura Bhuvaneshwari Hotel (ruhig, WC), WiFi, Restaurant
Badami *) N15°56.257'; E075°40.506' Parkplatz Badami Court Hotel (mässig ruhig, WC, Dusche), Restaurant, Swimmingpool (100INR)
Agonda N15°02.145'; E073°59.435' Parkplatz Ramar Resort (ruhig, WC, Dusche)
Agonda N15°02.918'; E073°59.111' Bungalow im White Sand Beach Bungalows (WiFi), Restaurant (gut)
Candolim N15°30.884'; E073°46.191' DZ im Phoenix Park Inn Hotel, inkl. Frühstück (WiFi, schlecht), Restaurant, Hotel nicht empfehlenswert
Shirwal *) - Privat
Fardapur *) N20°34.808'; E075°43.404' Parkplatz Goverment Guesthouse (ruhig, WC)
Omkareshwar N22°14.645'; E076°08.948' Öffentlicher Parkplatz (mässig ruhig, WC), mitten im Zentrum
Indore *) N22°42.750'; E075°55.267' Parkplatz Signature Boutique Hotel (mässig ruhig, WC, Dusche), Restaurant (gut)
Jhalawar *) N24°34.917'; E076°09.296' Garten Prithvi Vilas Palace Hotel (Hotelbetrieb unklar, ruhig, wir durften WC, Dusche von Zimmer benutzen)
Bundi N25°26.846'; E075°38.070' DZ Nawal Sagar Palace Hotel, direkt unter Festung, sehr nahe am Zentrum, guter Parkplatz
Udaipur *) N24°32.918'; E073°41.051' Garten Mount Destiny Restaurant (ruhig, WC), Restaurant (gut)
Virampura *) - Privat
Mount Abu *) N24°35.507'; E072°42.331' Parkplatz Jaipur House Heritage Hotel (ruhig, WC), Restaurant (gut), 1193müM = kühl
Jaisalmer N26°55.070'; E070°54.180' Garten Jawahar Niwas Palace (ruhig, WC, Dusche, WiFi 100INR, Swimming Pool)
Jodhpur *) - Privat
Pushkar N26°29.221'; E074°33.440' Parkplatz RTDC Hotel Sarovar (ruhig, WC, Dusche)
Jaipur N26°57.490'; E075°50.625' DZ Regenta Central Hotel (WiFi), Restaurant (gut)
Agra N27°10.108'; E078°03.020' DZ im Taj Plaza Hotel (no A/C), Dachterrasse mit Blick auf Taj Mahal, 10 Minuten zu Fuss zum Ostgate
Kanpur *) N26°21.929'; E080°25.885' Parkplatz Sunny Toyota Garage Kanpur (WC, Dusche)
Varanasi *) N25°20.174'; E082°58.683' DZ im Clarks Varanasi Hotel, Swimming Pool, sicherer Parkplatz, etwas teuer
Gorakhpur Destrict *) N27°02.441'; E083°16.098' Parkplatz NH 29 Hotel (mässig ruhig, WC), Restaurant (gut), sicherer Parkplatz 60km von Grenze entfernt
     
*) Übernachtung und Benutzung Infrastruktur war kostenlos für Fahrzeug und uns, Gegenleistung war ggf. im hauseigenen Restaurant zu essen
Literatur

ISBN 13
978-1400030651

"A fine Ballance", Rohinton Mistry, die Geschichte spielt im Jahre 1975 und gibt einen tiefen Einblick in das Leben der Inder damals - und leider direkt übertragbar in die heutige Zeit. Viel hat sich offensichtlich nicht geändert.
ISBN
978-3-596-18038-7
"Mein Indien", Alexandra David-Néel; der legendäre Bericht über die erste grosse Reise der berühmten Asienforscherin. Gibt eher Einblick in die Religiöse Struktur des Landes. Sehr aufschlussreich.